Sternheimnadel an Dieter Halle verliehen

(von links) Bürgermeister Dr. Reiner Austermann freut sich mit dem neuen Träger der Sternheimnadel, Dieter Halle, und dessen Frau Renate Halle. (Foto: Alte Hansestadt Lemgo)

Lemgo. Für sein vielfältiges, langjähriges und herausragendes Engagement für die Alte Hansestadt Lemgo ist Dieter Halle von Bürgermeister Dr. Reiner Austermann mit der Sternheimnadel ausgezeichnet worden. Zahlreiche Gäste kamen, um dem Preisträger zu gratulieren. Die Sternheimnadel wird seit 2009 alle zwei Jahre verliehen. Benannt ist sie nach Adolf Sternheim, Lemgoer Bürger und jüdischer Kaufmann, der sich vor und nach der NS-Zeit ehrenamtlich um soziale und karikative Einrichtungen in der Alten Hansestadt Lemgo verdient gemacht hatte.

Bürgermeister Dr. Reiner Austermann verriet, dass sich die Jury in diesem Jahr trotz der erneut großen Fülle an würdigen Vorschlägen sehr schnell auf Dieter Halle einigen konnte. In seiner Rede schätzte der Bürgermeister den Preisträger nicht nur für seinen außergewöhnlichen Einsatz, sondern auch für seine „feine menschliche Art“. Austermann zeigte sich auch dankbar: „Wohl der Stadt und wohl dem Bürgermeister, die solche Bürger in ihren Mauern wissen.“

Rolf-Joachim Kron-Grimberghe, der stellvertretend für Margarete Krohn-Grimberghe, die Vorschlaggeberin für die Auszeichnung Dieter Halles, die Laudatio hielt, fasste die Einstellung des 85jährigen zusammen: „Dieter Halle hat eine Tugend verinnerlicht, die da lautet ‚Jeden Tag eine gute Tat.‘ Und das war bei Dieter natürlich mehr als nur eine.“ Der Laudator nannte eine Auswahl des umfassenden ehrenamtlichen Lebenswerks Dieter Halles: Er gehörte der Initiative „Wir halten Lemgo sauber“ an, hatte die Idee zur Gründung der Lemgoer Fairtrade-Gruppe und regte den Bau des Brunnens auf dem Waisenhausplatz an, der im Frühjahr eingeweiht wurde. In den vergangenen Jahren unterstützte er einen Flüchtling aus Guinea auf seinem Weg zu Schulabschluss, Führerschein und Ausbildungsplatz.

Dieter Halle engagierte sich auch für eine Erinnerungskultur. Am Engelbert-Kaempfer-Gymnasium, das er selbst als Schüler besucht hatte, widmete er mit Schulfreunden dem berühmten Sohn Lemgos, Engelbert Kaempfer, eine Tafel. Ebenso gab er den Impuls für eine Stele zur Erinnerung an Hanne und Klaus Pohlmann. Auch die Idee zur Benennung des Bürgermeister-Wilmbusse-Platzes kam mit von Dieter Halle.

Dieter Halle zeigte sich von den vielen Gratulanten sehr gerührt. Er dankte neben seiner Familie und seinen Freunden vor allem seiner Frau Renate Halle sowie seinen Mitstreitern: „Wenn ich alle eingeladen hätte, dann hätte das Rathaus nicht gereicht.“ Er rief dazu auf, friedlich miteinander zu leben und Hass, Hetze und Gewalt keine Chance zu geben. Zum Abschluss gab er den Zuhörerinnen und Zuhörern sein persönliches Motto frei nach John F. Kennedy mit: „Frag nicht, was Dein Staat und Deine Stadt für Dich tun können, frag, was Du für Deine Stadt tun kannst.“

Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt von der Musikschule Lemgo. Ihr Leiter Florian Altenhein dankte Dieter Halle auch persönlich für die lange Verbundenheit mit der Musikschule.

Bild- und Textquelle: Alte Hansestadt Lemgo