Erster Corona-Fall in Lippe: Kreis Lippe richtet Diagnosezentrum ein

Stellten gemeinsam das Diagnosezentrum vor: (v.l.) Landrat Dr. Axel Lehmann, Polizeidirektor Jürgen Siebel (Leiter Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz Kreispolizei Lippe), Dr. Kerstin Ahaus (Leiterin Gesundheitsamt Lippe), Rainer Heller (Bürgermeister Stadt Detmold) und Meinolf Haase (Leiter Bevölkerungsschutz Kreis Lippe). Foto: Kreis Lippe

Kreis Lippe. Im Kreis Lippe gibt es eine nachgewiesene Infektion mit dem Corona-Virus. Als erste Maßnahme wurden die Kontaktpersonen der infizierten Frau ermittelt, kontaktiert und auch unter Quarantäne gestellt. Wie berichtet laufen derzeit die Diagnosen. Es handelt sich um acht Kontaktpersonen, deren Bewegungsprofile ebenfalls erfasst werden. Damit liegen alle relevanten Informationen vor, um mögliche Infektionswege nachzuvollziehen. „Alle Personen haben sehr umsichtig gehandelt und hatten wenige Kontakte, so konnten wir die Zahl möglicher Infektionen gut eingrenzen. Nach jetzigem Sachstand besteht keine Notwendigkeit, das öffentliche Leben einzuschränken. Ich möchte die Lipperinnen und Lipper deshalb darum bitten, weiterhin besonnen und sachlich zu bleiben“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann.

Als weitere Sofortmaßnahme ist am Hangar 21 in Detmold ein Diagnosezentrum eingerichtet worden. Dabei handelt es sich um eine vorbereitende Maßnahme, sollten vermehrte Abstriche notwendig sein. „Der Container am Klinikum hat sich bereits als sinnvoll erwiesen: Dort ist der nun bestätigte Fall untersucht worden. So haben wir erreicht, dass möglicherweise infizierte Personen nicht das Gebäude selbst betreten und in Kontakt mit den stationär aufgenommenen Patienten kommen“, erläutert Dr. Kathrin Ahaus, Leiterin des Gesundheitsamts Kreis Lippe. Das Diagnosezentrum am Hangar stellt daher den zweiten Schritt in dieser Kette dar: Sich auf ein möglicherweise erhöhtes Aufkommen einzustellen, Abstriche und Proben entnehmen zu können und dabei weiterhin sensible Bereiche wie Krankenhäuser zu schützen.

Am Diagnosezentrum steht ab Freitag, 6. März, medizinisches Fachpersonal bereit, das Rachenabstriche zur Diagnose nimmt.

Sollten Menschen in Lippe den Verdacht haben, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben, bleibt die Vorgehensweise hierzu unverändert:

Im ersten Schritt telefonisch den eigenen Hausarzt kontaktieren und eine eventuell erforderliche Behandlung besprechen. Außerhalb der Sprechzeiten hilft der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der 116 117. Zudem hat das Gesundheitsamt Lippe eine Informationshotline unter 05231 / 62-1100 geschaltet. Die Akteure entscheiden auch, ob eine Vorsprache oder Einweisung in das Klinikum Lippe notwendig ist, daher ist auch von telefonischen Anfragen an das Klinikum abzusehen.

Was ist nun zu Veranstaltungen zu beachten?

Generell gilt: Veranstalter können sich mit Rückfragen an die Informationshotline 05231/ 62-1100 des Gesundheitsamts wenden, sie werden anhand der Einschätzung des Robert-Koch-Instituts und der aktuellen landesweiten Regelungen beraten. Nach derzeitigem Stand gibt es keine Empfehlung des Gesundheitsamts, Veranstaltungen in Lippe abzusagen.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe