Gereifter Lemgoer Liedermacher begeistert in der Musikschule

CD-Release-Konzert am 23.02. vor voll besetzter Aula

Lemgo. David Lübke ist vielen Lemgoer*innen durchaus noch bekannt von seinem Abschiedskonzert, das er im Sommer 2014 nach bestandenem Abitur ebenfalls in der Musikschule gegeben hatte. Damals war es sein großes Abschiedskonzert aus Lemgo, ging er doch anschließend für ein halbes Jahr nach Irland, um dort Land und Leute kennen zu lernen und erstmalig von seiner Musik zu leben. Offensichtlich ist ihm das nicht nur gut gelungen, er hat auch eine Menge Erfahrungen und Eindrücke für das Leben und damit Inspiration für seine Texte und seine Musik sammeln können. Standen ihm damals noch zwei Musiker*innen aus Lemgo zur Seite (Rüdiger Grob und Loni Behrend), so brachte David Lübke dieses Mal die drei Musiker mit, die er während seines Studiums der letzten Jahre in Hannover kennengelernt, und mit denen er Ende 2019 seine neue CD „Von der Liebe“ eingespielt hat. Mit dem Münchener Geiger Max Eisinger, dem Leipziger Mandolinisten und Bratschisten Filip Sommer und dem Berliner Cellisten Moritz Brümmer hat er hochkarätige und höchstsensible Musiker an seiner Seite, die ihm seine deutschsprachigen Lieder auf allerhöchstem musikalischen Niveau zu begleiten wussten. Eine absolut schlüssige und ans Herz gehende Symbiose aus Liedermachertradition, Elementen aus Irish-Folk und amerikanischem Bluegrass sowie einer Prise klassisch-romantischer Melodik machte dieses Konzert zu einem akustischen Hochgenuss.

Im Zentrum David Lübke mit seiner alten Gitarre (wie er immer betont), dem 5-saitigen Banjo, das er in Irland schätzen und spielen gelernt hat und seiner klaren, immer noch bübisch-schelmischen aber wunderschönen Stimme und nicht zuletzt mit seinen hervorragenden Texten, mit denen er sich deutlich spürbar ins Ohr und direkt ins Herz des Lemgoer Publikums sang und spielte. Mal mit kompletter Band, mal solistisch sich selbst begleitend oder im Duett mit Violine – oder wie hier in Lemgo mit seiner ehemaligen Mitmusikerin Loni Behrend als Überraschungsgast, immer gelingt ihm und seiner Band ein großer Spannungsbogen, meisterliche Dynamik und große Nähe und Sympathie zum ihm, zu seiner Musik und seiner Welt.

Seine sehr nachdenkliche Sicht auf die ihn beschäftigenden Themen wie Freiheit, Unabhängigkeit oder natürlich die Liebe, die Sehnsucht nach schönen Momenten, auch der Blick auf seine Träume und Visionen, all das bringt David Lübke in einer Leichtigkeit zu Papier und zu Gehör, die man ihm kaum zutraut, sieht man ihn nur vor sich. Eine stark gereifte Persönlichkeit, ein toller und nie aufdringlicher Musiker, immer noch am Anfang seines Lebens, der aber ganz sicher das Zeug dazu hat, ein wirklich Großer zu werden. Das jedenfalls hat das Konzert vom 23.02. mehr als deutlich gemacht.

Die „Standing Ovations“ der etwa 130 Zuhörer, die sich nach dem fast 90-minütigen Konzert noch ausgiebig mit Autogrammen, Selfies mit der Band und vielen gekauften CDs aufhielten, sprachen für sich. Man kann gespannt sein, was wohl in weiteren 5 Jahren aus ihm werden wird.

Hoffen wir, dass wir nicht so lange darauf werden warten müssen.

(Text und Foto : Florian Altenhein)