Solidarität ist gefragt

Bildquelle: Pixabay

Lippe. Im Kreis Lippe gibt es 36 bestätigte Coronafälle – damit sind fünf neue Infektionen bekannt. Im Kreis Lippe sind damit mehr Erkrankungen diagnostiziert worden als in anderen OWL-Kreisen. Der Kreis Lippe hat früh reagiert und ein Diagnosezentrum für die Menschen aus Lippe eingerichtet. Dadurch werden Diagnosen schneller und in größerem Umfang als in Kreisen ohne Diagnosezentrum gestellt. Das ist eine der Erfahrungen nach einer Woche Betrieb des Zentrums und erklärt die zurzeit höheren lippischen Zahlen. Das Diagnosezentrum ist ein Baustein, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Das gleiche Ziel verfolgt die Landesregierung mit der angeordneten Schließung von Schulen und Kindertageseinrichtungen.

„Die Solidarität der Ärzte untereinander ist weiterhin gefragt. Erster Ansprechpartner beim Verdacht auf Erkrankungen bleiben die rund 200 niedergelassenen Hausärzte. Das Gesundheitsamt wäre auch nicht in der Lage, deren Versorgungsauftrag komplett zu übernehmen. Deshalb nimmt es mit dem Diagnosezentrum lediglich eine unterstützende Funktion wahr“, erläutert Landrat Dr. Axel Lehmann. Nach einer Woche zeigt sich im Diagnosezentrum eine deutlich steigende Tendenz der Abstrich-Zahlen. „Damit wird deutlich, dass wir nicht jedermann dort untersuchen können, sondern nur Patienten, die Risikopatienten nach den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts sind – und auch die nur nach Anmeldung“, so Lehmann weiter.

Im Diagnosezentrum und von mobilen Teams wurden
am Freitag, 6. März: 80 Abstriche,
am Samstag, 7. März: 20 Abstriche,
am Sonntag, 8. März: 40 Abstriche,
am Montag, 9. März: 90 Abstriche,
am Dienstag, 10. März: 123 Abstriche,
am Mittwoch, 11. März: 140 Abstriche,
und Donnerstag, 12. März: 208 Abstriche genommen.

„Am Freitagvormittag mussten bereits Termine auf den Samstag geschoben werden. Das Diagnosezentrum haben wir für den Kreis Lippe und betreiben es gemeinsam mit der kassenärztlichen Vereinigung, um begründete Verdachtsfälle zu untersuchen“, stellt Landrat Dr. Axel Lehmann klar. Einige Personen kommen nur, um einen Nachweis zu erhalten, dass keine Infektion mit dem Coronavirus vorliegt. Diese und weitere Menschen, die nach dem RKI Flussschema nicht abgestrichen werden müssen, werden konsequent weggeschickt. Wer sich unsicher über die Notwendigkeit eines Abstrichs ist, wendet sich weiterhin an seinen Hausarzt oder außerhalb der Sprechzeiten an die 116117. Zudem ist die Informationshotline des Gesundheitsamts unter 05231/621100 ab jetzt auch am Wochenende von 10 bis 17 Uhr täglich geschaltet. Testergebnisse werden weiterhin telefonisch mitgeteilt oder können nach zwei Tagen unter testergebnis@kreis-lippe.de angefragt werden.

Über das Verhalten bei Corona-Symptomen:

Aktuelle Entwicklungen sowie bestätigte Informationen werden auf der Internetseite www.kreis-lippe.de im Newsticker auf der Startseite sowie direkt unter https://tinyurl.com/kreislippeticker veröffentlicht. Für Personen, die vermuten, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben und Rückkehrer aus Risikogebieten gilt, sich bei grippeartigen Symptomen zunächst telefonisch an den Hausarzt oder außerhalb der Sprechstunden an die 116117 zu wenden. Zudem hat das Gesundheitsamt Lippe eine Informationshotline unter 05231/62-1100 geschaltet. Die Akteure entscheiden über das weitere Vorgehen und auch, ob eine Vorsprache im Diagnosezentrum oder Einweisung in das Klinikum Lippe notwendig ist. Daher ist im Zusammenhang mit dem Coronavirus von Besuchen oder telefonischen Anfragen an das Klinikum abzusehen.

Über das Diagnosezentrum:

Das Diagnosezentrum hat keine festen Öffnungszeiten, sondern ist über eine verbindliche Terminvergabe organisiert. Daher der wichtige Hinweis: Eine Anmeldung über die 116117 oder 05231/ 62-1100 ist zwingend notwendig. Personen ohne eine vorherige Anmeldung werden nicht im Diagnosezentrum untersucht.

Textquelle: Kreis Lippe