Imkerverein Lemgo startet Versuch mit einer Klotzbeute nach Zeidlerart

Lemgo. Horst Müller, Vorsitzender vom Imkerverein Lemgo startet in der Streuobstwiese der Lemgoer Bund-Gruppe einen besonderen Versuch mit einer Klotzbeute, so wie sie früher die Zeidler einsetzten. Ein Zeidler, so bezeichnete man die Imker, dessen Beruf sich bereits im Frühmittelalter nachweisen lässt, sammelte den Honig wilder, halbwilder oder domestizierter Bienen in den Wäldern. Er hielt, anders als der Imker im heutigen Sinne, die Bienen nicht in gezimmerten Bienenstöcken oder Bienenkörben, sondern in Naturnistplätzen oder in künstlichen Höhlen von Bäumen. Die Imkerei mit Klotzbeuten nach dem Vorbild der Zeidler erlebt momentan eine Wiederbelebung. Vom Imkerverband werden in Süddeutschland inzwischen sogar Kurse angeboten.

Was fasziniert, so Horst Müller, dass wilde Honigbienen in natürlichen Baumhöhlen ohne menschliche Hilfe überleben können. In Lemgo möchte man beobachten, ob die Bienen in einer naturnahen Behausung besser mit der Varroamilbe leben können, als in einer zurzeit gebräuchlichen Bienenbeute. Die Varroamilbe ist ein Parasit, der auf den Körpern der Bienen sitzt und sich in deren Brutwaben vermehrt. Varroa destructor gilt als der bedeutsamste Bienenschädling und wurde in den 1970er Jahren aus Asien eingeschleppt. Vielleicht ist es sogar möglich, anders als in der herkömmlichen Imkerei, gänzlich auf eine Behandlung der Bienenvölker zu verzichten. Beim BUND Lemgo ist man begeistert vom Versuch, tragen doch auch diese Bienen zu einer guten Bestäubung der Obstbäume bei.

Textquelle: BUND Lemgo