Robinie erweitert den Baumlehrpfad in Hohenloh

Abgebildet sind Frau Monika Rudolph (links) von der Grünflächenabteilung der Städt. Betriebe und Herr Werner Meise, Ortsbürgermeister Detmold-Nord

Detmold. Es hat schon gute Tradition: Der Tag des Baumes am 25. April. Jedes Jahr soll damit die Bedeutung von Bäumen für Mensch und Umwelt gewürdigt werden. Wie schon in den vergangenen Jahren wurde auch in 2020 aus diesem Anlass ein vom Kuratorium „Baum des Jahres“ gewähltes Gehölz in Hohenloh angepflanzt. In diesem Jahr ist es die Robinie.

Das Team Freiraumplanung und Umweltschutz im Fachbereich Stadtentwicklung der Stadt Detmold begann im Frühjahr 2009 damit, die exponierte Freifläche zwischen dem Hangar 21 und dem Flugplatz zu bepflanzen. Nach Fertigstellung eines Wegesystems 2013 wurden alle seit 1989 ausgerufenen Bäume des Jahres entlang des als Baumlehrpfad gestalteten Rundweges in Baumgruppen zu je drei Bäumen des jeweiligen Baum des Jahres ergänzt. Schautafeln geben Informationen zu den Bäumen und sollen insbesondere bei Kindern das Interesse an Baumarten wecken und fördern. Interessierte Laien können während ihres Spaziergangs die Tafeln lesen und ihr botanisches Wissen erweitern. Auch für Schulklassen ist der „Weg der Bäume des Jahres“ eine gute Möglichkeit, bei einem Ausflug die Vielfalt der Baumarten auf kleinem Raum und in kurzer Zeit zu erleben. Auf anschauliche Weise wird so auf die große Bedeutung der Bäume für den Menschen, die Umwelt und unser Klima aufmerksam gemacht. ‚Nachbarschaftsbänke‘ des Fördervereins Hohenloh laden zum Verweilen ein und bieten im Zusammenspiel mit Freiflächen, Rundweg und Baumlehrpfad ein gelungenes Naherholungsgebiet.

Mit den vom Grünen Team der Stadt Detmold in diesem Frühjahr gesetzten Robinien sind inzwischen 32 Baumarten entlang des Lehrpfades zu sehen. Darunter befinden sich Wild-Kirsche, Schwarz-Pappel, Walnuss und Elsbeere. Die insgesamt 116 Jungbäume ermöglichen schon jetzt einen umfassenden Überblick über die Vielfalt der Baumarten und deren besondere Eigenschaften.

Die „Gewöhnliche Robinie“ (botanischer Name: Robinia pseudoacacia)

Die „Gewöhnliche Robinie“ ist keine heimische Baumart, sie stammt ursprünglich aus Nordamerika und hat ihren Weg nach Europa zu Beginn des 17. Jahrhunderts gefunden. Sie ist als Pionierbaumart eine Meisterin im Besiedeln neuer und unwirtlicher Lebensräume. Sie blüht bereits in jungen Jahren und ihre Samen sind oft über Jahrzehnte keimfähig. Zudem verbreitet sie sich auch über Wurzelsprosse, aus denen sich neue Bäume entwickeln können. Daher zählt die Robinie auch zu den invasiven Baumarten.

Darüber hinaus kommt die Robinie gut mit dem städtischen Klima zurecht. Sie ist salz- und immissionstolerant, weist eine hohe Resistenz gegenüber Umweltschäden auf und verträgt schwierige Bodenverhältnisse. Das sind insgesamt gute Voraussetzungen für einen Stadtbaum.

Die tiefrissige Borke und ihr knochiger, bizarrer Wuchs macht die Robinie für viele Baumfreunde*innen und Gärtner*innen attraktiv. Ihre späte und reichhaltige Blüte macht sie gerade in Zeiten des Insektensterbens zu einem wichtigen und wertvollen Lebensraum. Aus ihrem zuckerreichen Nektar wird auch Honig gewonnen. Ihr schnellwachsendes, hartes Holz wird des Weiteren auch in der Forst- und Holzwirtschaft, zum Beispiel in der Konstruktion und Bau von Spielgeräten, geschätzt. Sie rückt daher auch in den Fokus der Diskussion, welche Baumarten zukünftig für heimische Wälder geeignet sind.

Bild- und Textquelle: Stadt Detmold