Ziegelherstellung in Handarbeit

Mit Pferdestärke wird der Lehm kontinuierlich umgegraben. Foto: LWL

Lage (lwl). Am Sonntag (21.6.) führt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das alte Handwerk der Ziegler vor: Das LWL-Ziegeleimuseum in Lage zeigt, wie Ziegel früher in Handarbeit hergestellt wurden.

Es ist eine aufwendige Prozedur, die trotz ihrer grob anmutenden Art viel Fingerspitzengefühl erfordert. Zunächst transportieren die Ziegler den Lehm in den Pferdegöpel. Die Kraft eines Pferdes gräbt den Lehm gleichmäßig um und verleiht ihm so die richtige Konsistenz. Anschließend schlagen die Ziegler das Material mit Wucht in Holzformen, sodass die Luft aus der Masse entweicht. Bliebe die Luft im Lehm, würde der Stein beim Brand platzen.

Besucher können das am Tag der historischen Ziegelproduktion im LWL-Ziegeleimuseum selbst ausprobieren. Während Profis etwa 200 Stück in der Stunde herstellen konnten, braucht der Laie heute etwa 15 Minuten pro Stück. Nach der Formgebung mussten die Ziegel erst auf Sandflächen trocknen, bevor sie im Feldbrandofen „gebacken“ wurden. Auch diesen Schritt des Herstellungsprozesses können die Besucher beobachten. „All diese Arbeitsschritte finden unter freiem Himmel statt“, erklärt LWL-Museumsleiter Willi Kulke und hofft auf gutes Wetter. Im Gegensatz zu den Innenräumen des Museums muss auf dem weitläufigen Außengelände kein Mund-Nase-Schutz getragen werden.

Interessierte sind eingeladen, in der Zeit von 11 bis 17 Uhr an der Vorführung teilzunehmen. Das Aufsichtspersonal steht für alle Fragen zur Ziegelproduktion zur Verfügung.

Bild- und Textquelle: LWL