Ort der Kinderrechte: Amphitheater für Blomberg und Jury wählt weitere Stationen aus

Zu Gast im Amphitheater in Blomberg – der ersten Station des Orts der Kinderrechte: (v.l.) Stefanie Tacke (euwatec gGmbH), Christoph Dolle (Kämmerer und Beigeordneter der Stadt Blomberg), Landrat Dr. Axel Lehmann, Gerd Borowski (euwatec gGmbH), Mareike Brinkmeyer (Geschäftsführerin des Projekts „Ort der Kinderrechte“) und Udo Plöger (euwatec gGmbH). Foto: Kreis Lippe

Blomberg. Der Ort der Kinderrechte macht es möglich: In Blomberg steht jetzt ein Amphitheater. Die Einweihung haben Landrat Dr. Axel Lehmann und die Projektbeteiligten auch genutzt, um über die Ergebnisse der Juryauswahl für Stationen des Orts der Kinderrechte zu informieren. Er soll in Lippe die Kinderrechte sichtbar und erlebbar machen sowie die Kinder und Jugendlichen dabei stärken, sich in ihrer Persönlichkeit zu entwickeln. Mit dem Amphitheater hat der Kreis Lippe die Basis für den Ort der Kinderrechte geschaffen – nun werden aus den 32 Wettbewerbsvorschlägen weitere Stationen folgen.

Im Paradies, so heißt die Straße in unmittelbarer Nähe des Jugendzentrums in Blomberg, entsteht der Ort der Kinderrechte für kleine und große Leute. Dort können die Lipper und Interessierte aus der Region spielerisch die wichtigsten Kinderrechte kennenlernen und ihr Wissen darüber erweitern. Ähnlich wie bei einem Trimm-dich-Pfad wird dies allein, mit der Familie oder Freunden in Blomberg möglich sein. In der Zukunft bietet sich somit für Kitas, Schulen und andere Institutionen aus ganz Lippe ein Ausflugsziel für Projekte zum Thema Kinderrechte.

„Wichtig war uns, die Kinder und Jugendlichen aus Lippe bei der Entwicklung der Stationen zu beteiligen. Daher auch der Wettbewerb zum Ort der Kinderrechte. Gerne hätte die Jury jeden einzelnen Beitrag durch die Kinder und Jugendlichen persönlich erklärt bekommen, da hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mein Dank gilt den Kindern und Jugendlichen sowie den Fachkräften in den Einrichtungen, die Ideen in den Wettbewerb eingebracht haben“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann. Die Corona-Pandemie hatte Auswirkungen auf die Projektplanung und -realisierung. So mussten Veranstaltungen mit persönlichem Kontakt entfallen. „Umso größer ist die Freude, jetzt das Amphitheater als erste sichtbare Station einzuweihen“, sagt Mareike Brinkmeyer, Projektleiterin Ort der Kinderrechte. Sie ist auch zukünftig beim Kreis Lippe die Ansprechpartnerin für das Thema Kinderrechte und das Projekt Ort der Kinderrechte.

Als nächstes folgen nun die ausgewählten Stationen, nach und nach sollen auch alle anderen Wettbewerbsbeiträge ihren Platz finden. Da aus allen Einreichungen Stationen entstehen sollen, hat der Wettbewerb keinen Gesamtsieger oder Einzelpreise. Vielmehr hat die Jury die ersten Stationen definiert: Mehrere Ideen griffen einen Schutzraum für Kinder auf, sodass eine Station mehrere Ansätze für einen Schutzraum aufgreifen wird. Eine Kletterwand, ein Bodentrampolin und einen Barfuß-Pfad sahen die Kinder und Jugendlichen als gute Vorschläge und werden den Ort der Kinderrechte bereichern. Eine spätere Station soll ein Löwe sein, der für die Privatsphäre von Kindern steht – sie können in das Modell eines Löwen klettern. Die „Recht auf einen Namen“-Wand wird den Eingang zum Ort der Kinderrechte gestalten. Am Glücksrad darf gedreht werden, um anschließend Aufgaben wie beispielweise „Mach eine Kniebeuge“ zu erfüllen und damit das Recht auf gesundes Aufwachsen in seinen Ausprägungen besser kennenzulernen.

Kinderrechte erfahrbar machen: Der Ort der Kinderrechte

Die Idee für den Ort der Kinderrechte wurde beim Kinderschutzforum im November 2019 vorgestellt. Johannes-Wilhelm Rörig, unabhängiger Beauftragter der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, hat die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen. Die internationalen Kinderrechte gibt es mittlerweile über 30 Jahre und nahezu alle Länder dieser Welt haben sich der UN Erklärung angeschlossen. Vielen Menschen und so auch den Lippern sind die unterschiedlichen Rechte von Kindern nicht bewusst. Daher entsteht ein Ort der Kinderrechte. Hier wird informiert, visualisiert und die Kinderrechte sollen aktiv erkundet und erarbeitet werden. Der Standort in Blomberg ist optimal und richtet sich an den gesamten Kreis Lippe. Die große Beteiligung am Wettbewerb zeigt das Interesse aus dem gesamten Kreisgebiet.

Der Wettbewerb zum Ort der Kinderrechte: 32 Modelle von Kindern und Jugendlichen eingereicht

23 Institutionen, beispielweise Kitas oder Familienzentren, aus dem gesamten Kreisgebiet haben sich beteiligt, Insgesamt wurden 32 Modelle von Kindern und Jugendlichen eingereicht. Jetzt hat eine Jury entschieden, welche Stationen schrittweise in Blomberg neben dem Amphitheater aufgebaut werden. Leider konnte keine Veranstaltung realisiert werden, bei der die Kinder und Jugendlichen die Wettbewerbsbeiträge persönlich vorstellen konnten. Im März war dazu eingeladen, aber die Corona-Pandemie erforderte die Absage.

Für die Juryentscheidung im August waren nun alle Modelle im Kreistagssitzungssaal aufgebaut. Um in der Jury auch die Perspektive von Kindern und Jugendlichen bei der Entscheidung einfließen zu lassen, haben drei Kinder und Jugendliche teilgenommen. Zudem waren der Landrat, der Beigeordnete und Kämmerer der Stadt Blomberg, Christoph Dolle, der Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses Kreis Lippe, Antonius Grothe, und der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Paderborn-Detmold Arnd Paas Teil der Jury. Die Sparkasse Paderborn-Detmold plant sich für den Ort der Kinderrechte finanziell zu engagieren.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe