„Detmolder Flohmarktprojekt“ schließt nach 14 Jahren

Auf dem Foto mit einem Abschiedsgeschenk v.l. n.r.: Michaela Frevert, Jörg
Thelaner

Detmold. Rudolf Gallmann, seinerzeit Streetworker der Herberge zur Heimat und Jörg Thelaner damals Polizeibeamter auf der Stadtwache Detmold kannten sich aus der regelmäßigen Zusammenarbeit innerhalb des Dienstes. Beide haben aus unterschiedlichen Gründen gemeinsam das Flohmarktprojekt 2006 aus der Taufe gehoben.

Jörg Thelaner beteiligte sich als Vorsitzender des BSV Heidenoldendorf. Der Verein musste für den Umbau des Sportplatzes in Heidenoldendorf einen Eigenanteil erbringen.  Rudolf Gallmann suchte weitere Beschäftigungsmöglichkeiten für seine Klienten. 2005 endete eine Maßnahme nach SGB II („Zusatzjob“) in der Herberge zur Heimat. Somit standen die Teilnehmer erneut vor der Beschäftigungslosigkeit, fehlender Tagesstruktur und natürlich Anerkennung. Es drohte das die erarbeiteten Erfolge verloren gehen. Deshalb wurde das Angebot zum Aufbau ihres Tagesablaufes innerhalb des Flohmarktprojektes entwickelt.

Dieses Angebot sah vor, geschenkte Flohmarktartikel vom Mitbürgern instand zu setzen und auf Flohmärkten zu verkaufen. Es stellte sich schnell heraus, dass die Spendenbereitschaft sehr groß war, und man suchte nach Lagerräumen. Fündig wurden man bei der Stadt Detmold. Sie stellte einen leerstehenden Friseursalon kostenlos im Parkhaus „Hornsches Tor“ zur Verfügung. Aus dem
Lagerraum wurde ein Geschäftsraum mit regelmäßigen Verkauf bis zum heutigen Tag.

„Rudolf und ich haben nicht damit gerechnet dass aus dem temporären Projekt dann 14 Jahre werden. Das funktionierte aber auch nur, weil neben den vielen verschiedenen Teilnehmern eine verlässliche Ehrenamtlerin mit Michaela Frevert sich fast die gesamten 14 Jahre in den Dienst der guten Sache gestellt hat, „ erklärte Jörg Thelaner

Somit konnte die Herberge zur Heimat neben dem Angebot für ihre Teilnehmer aus den Verkaufserlösen vergünstigte Mittagessen für Bedürftige anbieten und Jörg Thelaner nutzte seinen Anteil, nachdem der Umbau Sportplatzes umgesetzt war, die Jugend- und Integrationsarbeit der Vereine, Kitas und Schulen in Heidenoldendorf zu unterstützen.

Durch den Abriss des Hornschen Tors zog das Flohmarktprojekt vor zwei Jahren in das ehemalige Cafe Welcome in der Siegfriedstraße mit dem Wissen das auch hier durch Abriss des Hauses das Projektende droht.

„Nun ist es soweit. Nach vierzehn Jahren schließen wir endgültig ab. Natürlich ist Wehmut dabei. Die positiven Erinnerungen allerdings bleiben. Die überlassenen Dinge von Mitbürgern konnten wir günstig an Bedürftige weitergeben und dennoch erzielten wir ausreichende Einnahmen um weitere
Projekte wie vergünstigte Mittagessen und die Integrationsarbeit in Heidenoldendorf zu unterstützen. Mehr geht eigentlich nicht.  Wir Initiatoren, Rudolf Gallmann und ich danken der Stadt Detmold als auch allen Spendern und Kunden für die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Aber ein ganz großes „Danke schön“ gilt Michaels Frevert, die gute Seele des Flohmarktes.“ so Jörg Thelaner.

Bild- und Textquelle: Jörg Thelaner