Wandel, Perspektiven, Öffentlichkeitsarbeit: Neue Hingucker der Landwirtschaft mit Lipper Junglandwirte

„Ährensache! Mit uns gibt’s Futter, Korn und Brot.“ Dies ist auf dem neuen Großplakat mit den Junglandwirten Norman Middeke (22) aus Detmold-Vahlhausen und Daniel Walgern (23) aus Extertal zu lesen. Sie kommen beide nicht aus der Landwirtschaft. Transparenz und Dialog sind ihnen ganz wichtig, auch ohne elterlichen Betrieb

Mit Großplakaten für Transparenz und Austausch

Lippe/WLV (Re) „Ährensache! Mit uns gibt’s Futter, Korn und Brot.“ Dies ist auf einem neuen Großplakat mit den Junglandwirten Norman Middeke (22) aus Detmold-Vahlhausen und Daniel Walgern (23) aus Extertal zu lesen. Das Motiv: Die beiden jungen Landwirte im Getreidefeld. Die Plakate des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe sind jetzt in der Region anzuschauen. Sie kommen beide nicht aus der Landwirtschaft. Transparenz und Dialog sind ihnen ganz wichtig, auch ohne elterlichen Betrieb.

Vertrauen stärken

Die jungen Landwirte besuchen die Fachschule für Agrarwirtschaft in Herford. Sie möchten, mit sechs weiteren Jungbäuerinnen und -bauern ihres Jahrgangs, mit Großplakaten die Landwirtschaft mehr in das Bewusstsein rücken. „Wir müssen noch viel mehr über unseren Beruf und unsere Arbeit auf den Höfen reden, zeigen und erklären“, unterstreicht Daniel Walgern. Er ist überzeugt, Öffentlichkeitsarbeit fange bei jedem Landwirt an. „Unsere Arbeitsweise, unser Tun, ist vielen Menschen fremd“, erklärt er.

„Wir erzeugen hochwertige Lebensmittel, das ist für uns Landwirte ‚Ährensache’“, so Middeke. „Unsere hohe Verantwortung ist uns bewusst.“ Zudem haben immer mehr Menschen den Wunsch, den Weg der Lebensmittel von der Herkunft bis auf dem Teller zu kennen.

Glücksmomente: Die Kühe grasen sehen

Norman Middeke arbeitet neben der Schule auf einem Betrieb mit Angus-Mutterkuhhaltung, Bullen, Hühnern im Hühnermobil und Schweine für die Direktvermarktung. Die Erzeugnisse des Hofes werden im Hofladen angeboten. Norman Middeke mag Tiere. „Wenn ich die Mutterkühe auf der Weide grasen sehe, sind das für mich tolle Glückmomente,“ sagt der begeisterte Landwirt. Außerdem hält er hobbymäßig 25 Gänse und 15 Enten.

Agrarscout: Engagierter Öffentlichkeitsarbeiter

Die Tiere, die Pflanzen wachsen zu sehen, die Arbeit an der frischen Luft, der Wechsel der Jahreszeiten – das ist auch Daniel Walgerns Leidenschaft. Er arbeitet ebenso neben der Schule auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Lippe. Zudem ist er ein engagierter Öffentlichkeitsarbeiter. So ist er beispielsweise seit 2017 als Agrarscout beim Forum Moderne Landwirtschaft (FML) aktiv. Auf vielen Veranstaltungen und Messen hat er über die heimische Landwirtschaft informiert oder den Jüngsten im Kindergarten von Arbeit und Leben der Landwirte auf einem Bauernhof lebendig erzählt. Ihm ist es wichtig, das Vertrauen zwischen Verbrauchern und Bauern zu stärken.

Wandel in der Landwirtschaft

Die beiden gelernten Landwirte lieben ihren Beruf, es ist ihr Traumberuf. Der Kern ihrer Arbeit sei seit Jahrtausenden der gleiche, der Umgang mit Lebewesen, Boden und Natur. Die Bedingungen rundum hätten sich natürlich geändert, vieles habe sich weiterentwickelt wie in anderen Bereichen auch, so Walgern, doch Landwirtschaft sei seit je her auch Veränderung.

„Themen wie Umwelt-, Ressourcen – und Klimaschutz sowie Tierwohl sind für uns ganz wichtig“, unterstreicht Middeke. „Wir stehen hier am Anfang von Veränderungsprozessen wie es sie in vielen anderen Bereichen ebenso gebe, beispielsweise im Energiesektor oder in der Automobilindustrie. Vieles sei aber nicht gleich von heute auf morgen zu stemmen, erklärt Kreisverbandsvorsitzender Dieter Hagedorn. Entscheidungen und Investitionen hätten immer die Tragweite einer Generation „Wir brauchen verlässliche Rahmenbedingungen für eine Zukunft auf den Höfen und gerade auch, um den Nachwuchs auf den Höfen zu halten“, untermauert der Vorsitzende.

Abschließend weist Hagedorn darauf hin, dass das Motiv mit Norman Middeke und Daniel Walgern ein Gewinnerfoto des Wettbewerbs Bildkommunikation an der Agrarfachschule in Herford ist. „Auf dieses Siegerfoto können sie stolz sein, genauso wie auf ihren Beruf und ihre Leidenschaft dafür.“

Bild- und Textquelle: Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband