Stimmung wie beim Bundesliga-Handball

Die Spitze der SPD-Lippe wird beim Kreisparteitag überzeugend wiedergewählt.

Minutenlanger Applaus für Jürgen Berghahn.

Die lippische SPD wird jünger

Kreis Lippe. Gute Stimmung, tolles Miteinander, Jubel und Applaus sind in der Phoenix-Contact-Arena in Lemgo alles andere als selten – ganz besonders, wenn der TBV Lemgo-Lippe in der Handball-Bundesliga Vollgas gibt. Eine genauso tolle Atmosphäre herrschte beim Kreisparteitag der SPD-Lippe, der jetzt in der Sportstätte der Alten Hansestadt stattfand – und das aus mehreren Gründen.

183 Delegierte der lippischen SPD hatten sich dort zum Parteitag getroffen, der eigentlich schon im Januar stattfinden sollte, aber dann wegen Corona verschoben werden musste. „Zum ersten Mal seit dem März vergangenen Jahres können wir uns wieder hier treffen, um über die personelle und inhaltliche Zukunft unserer Lippischen Partei zu sprechen und zu entscheiden.“ Mit diesen Worten eröffnete die alte und neue Kreisvorsitzende Ellen Stock die Versammlung. Zunächst wurde aber Jürgen Berghahn minutenlang mit stehendem Applaus für seinen Sieg bei der Bundestagswahl gefeiert.

Die Spitze der lippischen SPD bilden neben Stock weiterhin Jürgen Berghahn, Dennis Maelzer und Lasse Huxoll als ihre Stellvertreter und Birgit Scheltmann als Schatzmeisterin. Alle erhielten zwischen 85 und 90 Prozent der Stimmen. Im gesamten Vorstand sind jetzt sieben Mitglieder unter 35 Jahren. Alle Städte und Gemeinden sind mit mindestens einem stimmberechtigten Mitglied im Gesamtvorstand vertreten. „Das ist ein weiterer Beweis für die Geschlossenheit innerhalb unserer Partei und ich freue mich besonders über die weitere Verjüngung des Vorstandes“, erklärte Stock nach den Wahlgängen.

Über mehr als eine Stunde wurden intensiv insgesamt neun Anträge inhaltlich diskutiert. Dabei ging es um viele Themen. Von der Trinkwasserversorgung, die weiter in öffentlicher Hand bleiben soll, über mehr Steuerzahlungen durch internationale Konzerne bis hin zur stärkeren Gemeinwohlorientierung der Städte und Gemeinden in Lippe. Hierzu sollen noch weitere konkrete Anträge erarbeitet werden, wie auch zur Erhöhung der beruflichen Ausbildungsverhältnisse in Lippe.

Besonders intensiv wurde ein Antrag beraten, der eine Reform des Arbeitsrechts für Menschen mit Behinderung forderte. Derzeit gelten Menschen nur dann als arbeitsfähig, wenn sie ohne Unterbrechung dreieinhalb Stunden arbeiten können. Das sei falsch, heißt es in dem Antrag, und hier solle eine flexiblere Lösung gefunden werden. So könne zum Beispiel die Arbeitsfähigkeit über den ganzen Tag ein besseres Kriterium sein. Hierzu wollen Experten aus der Partei in den nächsten Wochen noch einmal beraten.

Bild- und Textquelle: SPD Lippe