Realschüler drehen Film über jüdisches Leben in Lemgo

Freuen sich über ein gelungenes Projekt vor der Gedenkstätte Frenkel-Haus: v.l. Marcel Oeben (Stadtarchiv), Dana Wegwerth-Jansen (Stadtarchiv), Thorsten Holling (Realschule Lemgo), Fabian Schröder (Gedenkstätte Frenkel-Haus), Leonie Tausendfreund (Schülerin), Thomas Mahlmann (zdi-Zentrum Lippe.MINT), Dorit Meier (Schulleiterin Realschule Lemgo), Joel Handlanger (Schüler), Sara Elkmann (Gedenkstätte Frenkel-Haus), Kaius Sturhan (Schüler), Liza Hoffmann (Schülerin), Daniel Schneider (Rapschool NRW), Max Schäfer (Schüler), Lukas Höhrmann (Schüler) Amy Schmidt (Schülerin)

zdi-Zentrum Lippe.MINT, Realschule Lemgo, Rapschool NRW, Stadt Lemgo und Landschaftsverband Westfalen-Lippe initiieren Schülerprojekt

Der Name Karla Raveh ist in Lemgo bekannt. Auch die Schülerinnen und Schüler der „Jüdisch hier“-AG der Realschule Lemgo kennen diesen Namen. Doch was steckt genau dahinter? Wie war das eigentlich hier in Lemgo zur Zeit des Nationalsozialismus? Wurden auch hier Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung begangen? Gab es in Lemgo auch eine Synagoge?

Diese Fragen stellten sich die Schülerinnen und Schüler der AG. Schnell war die Idee geboren, daraus einen Film zu drehen, um die Erkenntnisse mit anderen Jugendlichen teilen zu können. Für den Film informierte sich das Team an vielen Orten in der Heimatstadt. So wurde im Stadtarchiv recherchiert, an einer Führung im Museum Hexenbürgermeisterhaus teilgenommen, ein Stadtrundgang für weitere Information genutzt und der jüdische Friedhof besichtigt, bevor es an den Filmdreh ging, der mit den Profis von Rapschool NRW produziert wurde.

Im Film werden Zeugnisse des jüdischen Lebens in Lemgo an verschiedenen Drehorten eindrucksvoll dargestellt. So wird das Synagogen Mahnmal in der Lemgoer Neuen Straße und die Gedenkstätte Frenkel-Haus ins Bild gesetzt. Auch die Recherche im Stadtarchiv Lemgo wurde mit der Kamera begleitet. An den Drehorten erklären die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Institutionen deren Bedeutung und antworten auf die Fragen der Schülergruppe zu den Hintergründen des jüdischen Lebens und der Verbrechen zur Zeit des Nationalsozialismus.

Lehrer Thorsten Holling hatte die Idee zu dem Projekt, nachdem er vom Wettbewerb „Jüdisch hier“ des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe gehört hatte. Mit der Idee mit Schülerinnen und Schülern, zur ehemaligen Synagoge in Lemgo zu recherchieren, bewarb er sich. Groß war die Freude, als feststand, dass dieses Projekt mit 24 weiteren Projekten ausgewählt wurde. Daraufhin wurde die AG gebildet. „Unsere Schülerinnen und Schüler haben freiwillig und zusätzlich zum normalen Unterricht an der AG teilgenommen. Sie haben mit großem Engagement an diesem Thema gearbeitet. Heraus gekommen ist ein Film, der auch andere junge Menschen anspricht und zeigen soll, dass die Gräueltaten gegen die jüdische Bevölkerung nicht weit weg sind, sondern auch hier bei uns in Lemgo stattgefunden haben.“, teilt er mit.

„Ein toller Film zu einem sehr wichtigen Thema, gerade auch wieder in dieser Zeit. Als wir von der Idee erfahren haben, haben wir sofort zugesagt, zu unterstützen. Wir freuen uns, dass wir neben der genutzten Medientechnik und der entsprechenden Berufsorientierung für die Schülerinnen und Schüler ein so wichtiges Thema transportieren können.“, teilt Thomas Mahlmann vom zdi-Zentrum Lippe.MINT mit. Der Film ist über den Youtube Kanal des zdi-Zentrums Lippe.MINT abrufbar.

Die Kurse wurden gefördert mit Mitteln der Bundesagentur für Arbeit und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

Bild- und Textquelle: zdi-Zentrum Lippe.MINT