Kreis Lippe und Landesverband Lippe ergreifen Maßnahmen gegen die Austrocknung des Norderteiches

Vertreter des Fachbereichs Umwelt des Kreises Lippe, des Landesverbandes Lippe und der Biologischen Station Lippe bedanken sich bei den Stadtwerken, der freiwilligen Feuerwehr und dem Bauhof Horn-Bad Meinberg für die Unterstützung bei der Abdichtung des Norderteiches. Foto: Kreis Lippe

Horn-Bad Meinberg. Der Wasserstand im Norderteich in Horn-Bad Meinberg ist durch die andauernde Trockenperiode und undichte Staubretter im Staudamm in den letzten Wochen massiv abgesunken. Deshalb haben der Landesverband Lippe, der Fachbereich Umwelt des Kreises Lippe und die Biologische Station Lippe bei einem gemeinsamen Termin vor Ort entschieden, den Ablauf des Sees zu verschließen.

Durch die Unterstützung der Stadtwerke, der freiwilligen Feuerwehr und des Bauhofes aus Horn-Bad Meinberg konnte das Ablaufrohr des Staudamms direkt vor Ort mit einer Absperrblase abgedichtet werden. So wird sich das zulaufende Wasser im Norderteich rückstauen und der Wasserspiegel wieder steigen.

„Wir freuen uns, dass wir so kurzfristig eine Lösung für den Norderteich  gefunden haben und danken den Stadtwerken, der Feuerwehr und dem Bauhof Horn-Bad Meinberg für die schnelle und tatkräftige Unterstützung. Wir tun alles dafür, den Norderteich als Naherholungsgebiet und Naturschutzgebiet zu erhalten, denn er ist ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen“, sind sich Olrik Meyer, Fachbereichsleiter Umwelt und Naturschutz des Kreises Lippe, und Arne Brand, Allgemeiner Vertreter des Verbandsvorstehers des Landesverbandes Lippe, einig. Durch die Trockenlegung des Ablaufarmes in die Napte sind laut Matthias Füller von der Biologischen Station Lippe keine negativen Auswirkungen zu erwarten. Eventuell im Wasserlauf unterhalb der Staumauer befindliche Fische werden abgefischt und umgesetzt.

Der Norderteich ist ein etwa 20 Hektar großes künstliches Gewässer im Naturschutzgebiet Norderteich mit Naptetal. Die Teichfläche und die umgebende Landfläche sind im Eigentum des Landesverbandes Lippe. Er wird den Wasserstand in den kommenden Wochen regelmäßig kontrollieren, um bei Bedarf weitere Maßnahmen einleiten zu können. „Wichtig ist momentan, das Wasser im Norderteich zu halten“, so Revierförster Hermann Kaiser vom Landesverband Lippe. Er weist allerdings darauf hin, dass es durch die Abdichtung bei starken Niederschlägen dazu kommen kann, dass der Norderteich am Aussichtspunkt am Staudamm über das Ufer tritt.

Die Abdichtung des Staudamms ist eine kurzfristige Abhilfe, um ein Austrocknen des Norderteichs während des Sommers zu verhindern. Sollten die getroffenen Maßnahmen zum Restwassererhalt im Norderteich nicht greifen, sind weitere Schritte notwendig. Eine vollständige Reparatur der Staueinrichtung ist allerdings nur nach Ablassen des Teiches oder durch den Bau eines Rückhalts vor der Staueinrichtung möglich. Das Ablassen des Wassers stellt allerdings einen wesentlichen Eingriff in das Biotop dar, der aus Artenschutzgründen gut abgewogen werden muss. Deshalb werden die beteiligten Behörden die Entwicklung des Wasserstandes überwachen und zusammen weitere geeignete Maßnahmen abstimmen.

Gespeist wird der Norderteich durch drei Bäche aus den umliegenden Waldbereichen. Da diese jahreszeitlich bedingt sehr unterschiedliche Wassermengen in den Teich einbringen und teilweise im Sommer sogar trocken fallen, ist es in der Vergangenheit vor allen Dingen in den Sommermonaten immer wieder zu niedrigen Wasserständen gekommen. Ausgetrocknete oder wenig wasserführende Gewässer, Teiche und Seen treten in heißen Sommern immer wieder auf.

„Der Norderteich ist kein Einzelfall. Die Problematik der austrocknenden Gewässer wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten verstärkt auf uns zukommen, denn zunehmende Dürreperioden werden eine immer größere Rolle spielen. Der Kreis Lippe beschäftigt sich intensiv mit der Klimafolgenanpassung und arbeitet an Lösungen, wie man langfristig mit dem Problem umgehen kann“, erklärt Olrik Meyer, Fachbereichsleitung Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Mobilität beim Kreis Lippe.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe