Errichtung eines Gedenksteines für die im Jahr 1944 bei einem Flugzeugabsturz getöteten US-Soldaten

von links: Dirk Rackelmann, Liane Kreye, Wilfried Waibel, Horst Wrenger, Joanna Bolesta, Christian Bolesta

Lemgo. Am 11. Januar 1944 ist ein amerikanischer Bomber über Lemgo abgeschossen worden und in der Laubke abgestürzt. Dabei wurden damals alle zehn Besatzungsmitglieder getötet. Die getöteten Soldaten sind am 13. Januar 1944 auf dem Friedhof in der Laubke würdevoll in Särgen bestattet worden. Im August 1945 erfolgte dann die Umbettung auf Heldenfriedhöfe in den Heimatorten.

Zur Erinnerung daran errichtete jetzt der Friedhofsverein Laubke als Eigentümer und Betreiber des Friedhofes einen Gedenkstein. Der Gedenkstein trägt die Namen aller bei diesem Flugzeugabsturz getöteten US-Soldaten. „Wir verbinden mit diesem Gedenkstein die Hoffnung, die damaligen Geschehnisse hier bei uns in der Laubke für die heutige und zukünftige Generation wach zu halten“, so Wilfried Waibel; Vorsitzender des Friedhofsvereins Laubke e.V. „Der Gedenkstein ist bewusst sehr schlicht gehalten. Der Friedhof hat auch seinen Sinn als Ort der Versöhnung und Mahnung vor neuen Kriegen“, sagte Waibel anlässlich der Einweihung am Volkstrauertag.

Das Flugzeug mit den US-Soldaten stürzte damals auf die Stallscheune der Familie Wrenger. „Alles lag in Schutt und Asche. Das Feuer griff auf den Dachstuhl des benachbarten Wohnhauses über“, so Horst Wrenger, der zum Zeitpunkt des Absturzes 12 Jahre alt war. „Ich sehe noch genau das Feuer vor mir, die Trümmer wie die Scheune und der Hof im Flammen standen. Auch seine Schwester, Liane Kreye hat das Ganze als gerade einmal 2-jährige mitbekommen. „Als wir den Bomber runterkommen sahen, flüchteten wir ganz schnell in den Keller“.

Einer, der bei dem Absturz getötet wurde, war Joseph Barton Kyne. Durch Aufzeichnungen des Horst Wrenger im Internet, erfuhren Joanna und Christian Bolesta, die Nachfahren von J. B.Kyne, von diesem Flugzeugabsturz in der Laubke und nahmen vor einigen Jahren Kontakt zu Horst Wrenger auf. Im Jahr 2015 kam es dann zu einem ersten persönlichen Besuch in der Laubke.

Anlässlich der Aufstellung des Gedenksteines auf dem Friedhof in der Laubke gab es jetzt ein weiteres Treffen mit den Eheleuten Bolesta, die in Frankfurt wohnen. Joanna Bolesta, deren Großonkel damals getötet wurde, sagte „ich bin beeindruckt, dass mein Großonkel J.-B. Kyne und die anderen Soldaten, von den Laubker Bürgern pietätvoll in Särgen und auf einem Friedhof beerdigt wurden und jetzt zur Erinnerung an diesen Absturz ein Gedenkstein mit den Namen der getöteten Soldaten errichtet worden ist.“

Der Friedhofsverein Laubke wurde 1904 von 31 Laubkern/innen gegründet und bewirtschaftet heute den vereinseigenen Friedhof mit einer Fläche von über 10.000 m² selbst. Mehr als 500 Grabstätten gibt es auf dem Friedhof. Der Vorstand arbeitet ehrenamtlich und besteht aus Wilfried Waibel (Vorsitzender), Rolf Gronemeier (stv. Vorsitzender und Dirk Rackelmann (Rechnungsführer) Mehr Informationen zum Friedhof Laubke gibt es im Internet unter: www.friedhofsverein-Laubke.de.

Vor zwei Wochen wurde in einer Mitgliederversammlung des Friedhofsvereins eine neue Satzung verabschiedet. Die alte Vereinssatzung stammte aus dem Jahr 1975 und entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen.

Noch in diesem Jahr soll auf dem Laubker Friedhof mit der Erstellung eines gestalteten Baumfeldes für Urnengräber begonnen werden. Die Urnengräber sind für die Angehörigen pflegefrei. Die Fertigstellung ist für Mitte 2020 geplant. 

Bild- und Textquelle: Friedhofsverein Laubke e.V.