Agentur für Arbeit Detmold und Hochschule OWL kooperieren

(von links): Führen durch die Gruppenveranstaltung für geflüchtete Studieninteressierte: Marco Schäfermann (Agentur für Arbeit Detmold); Ibrahim Dali (Hochschule OWL); Malin Böger (Agentur für Arbeit Detmold).

Geflüchtete Hochschulinteressierte

Knapp hundert studieninteressierte geflüchtete Menschen hat die Detmolder Arbeitsagentur seit dem vergangenen Jahr zu Informationsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Hochschule OWL eingeladen. Elke Pella, Teamleiterin vom Integration Point (IP) als zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge in Lippe, informiert: „Geflüchtete können unter bestimmten Voraussetzungen studieren, auch wenn das Asylverfahren noch nicht abgeschlossen ist. In den Beratungsgesprächen im IP ergibt sich z.B. der Wunsch, ein begonnenes Studium zu beenden oder eines aufzunehmen. Der Integration Point lädt die Interessierten in Zusammenarbeit mit der Hochschule OWL ein. Hier werden wichtige Infos rund um das Studium gegeben, unter anderem auch zu Zugangsvoraussetzungen und zur Finanzierung des Studienvorhabens. Für ein Studium benötigen die Studieninteressenten in der Regel einen Bildungsabschluss, mit dem sie auch in Ihrem Heimatland studieren können. Diesen Abschluss weisen sie mit einem Zeugnis nach. Franziska Nitsche von KOM – Institut für Kompetenzentwicklung der Hochschule OWL weist auf einen alternativen Weg hin: „Bisher hatten wir nur wenige Anfragen von Geflüchteten ohne Zeugnisse. Falls jemand aber an der Hochschule studieren möchte und seine Zeugnisse auf der Flucht verloren hat, können Interessierte ihre Studierfähigkeit durch den sogenannten TestAS und ein Motivationsgespräch nachweisen.“ Voraussetzung für jeden Studieninteressierten ist allerdings immer das Beherrschen der deutschen Sprache auf Arbeitsniveau. „Wir haben viele motivierte Bewerberinnen und Bewerber, die gerne bei uns studieren möchten, deren Deutschkenntnisse aber noch nicht ausreichen“, berichtet Kerstin Rosemann vom International Office der Hochschule OWL. Ein Großteil der Lehrveranstaltungen an der Hochschule OWL wird in Deutsch unterrichtet. Geflüchtete Studieninteressierte, deren Sprachkenntnisse für ein Studium noch nicht ausreichen, unterstützt die Hochschule OWL deshalb nun mit Deutschintensivkursen und beim Einstieg ins Studium. „Die Sprache ist eine wichtige Sache“, weiß Elke Pella, „die Finanzierung des Studiums eine andere.“ Anerkannte geflüchtete Person können in Deutschland BAföG beantragen. BAföG ist eine Ausbildungsförderung, die der deutsche Staat Studierenden gewährt, wenn sie selber oder ihre Eltern die Kosten für ein Studium nicht übernehmen können. BAföG-Empfänger können monatlich Leistungen für ihre Lebenshaltungs- und Studienkosten erhalten. Nach Ende des Studiums zahlen die Geförderten die Hälfte der erhaltenen Förderung an den deutschen Staat zurück.

Geflüchtete Studieninteressierte nutzen das Informationsangebot des DAAD, um spezifische Bewerbungsvoraussetzungen für ihr Herkunftsland zu erfahren.

Einen Antrag zur Vorprüfung der Studienunterlagen können Interessierte stellen, wenn sie den Erstkontakt per E-Mail zu Kerstin Rosemann aufnehmen: kerstin.rosemann@hs-owl.de.

Weiterführende Informationen auch unter: https://www.hs-owl.de/international/integration/newsdetails/news/deutschkurse-fuer-gefluechtete-studieninteressierte-1.html

Bild- und Textquelle: Agentur für Arbeit Detmold