Hanseabend in der Smart Factory OWL in Lemgo

Ingenieurin Nissrin Arbesun Perez stellte ein System zur Produktionsanalyse (MES) vor, mittels der z.B. ein Produktionsauftrag überwacht und gesteuert werden kann.

Wie der Mittelstand und kleine Unternehmen von Industrie 4.0 profitieren

Lemgo. Die rund 30 Mitglieder und Gäste der Wirtschaftshanse staunten nicht schlecht, als Ihnen die Ingenieurin Nissrin Arbesun Perez von der Smart Factory OWL aufzeigte, wie digitale Assistenzsysteme in Zukunft Montagearbeiten vereinfachen können. So wird mittels digitaler Technik zum Beispiel jeder Arbeitsschritt per Bild als Montageanleitung auf die Arbeitsfläche projiziert. Bei anderen Systemen wird die Entnahme der jeweiligen Teile aus den entsprechend Kästen im Regal in der richtigen Reihenfolge durch eine Art Lichtsystem aufgezeigt.

Die Wirtschaftsförderung der Alten Hansestadt Lemgo, Gründungsmitglied im Wirtschaftsbund Hanse, hatte zum Hanseabend in die Smart Factory OWL in Lemgo, eine der modernsten Forschungsfabriken Deutschlands, eingeladen. „Wir haben heute einen konkreten Eindruck erhalten, was sich hinter dem Begriff Industrie 4.0 verbirgt“, sagte Thomas Herold, Vorsitzender der Wirtschaftshanse im Anschluss an den Rundgang durch die Forschungsfabrik. „Es war beeindruckend, an praktischen Beispielen zu sehen, wie die Digitalisierung die Produktion der Zukunft beeinflusst und mittelständische und kleine Unternehmen davon profitieren können.“ Neben der Vorstellung unterschiedlicher digitaler Montageassistenzsystemen erhielten die Teilnehmer Einblicke in die Möglichkeiten der 3D-Druck-Systeme oder erlebten live, wie Maschinen und Anlagen die Fähigkeit erhalten, sich selbst zu konfigurieren.

Die Smart Factory OWL – eine gemeinsame Initiative der Fraunhofer-Gesellschaft und der Hochschule OWL – ist eine einzigartige Plattform für den Wissen- und Technologietransfer im Bereich der intelligenten Automation. Wirtschaft und Wissenschaft entwickeln gemeinsam Ideen und prüfen sie auf ihre Praxistauglichkeit. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen auf dem Weg zur Industrie 4.0 finden hier praxisrelevante Unterstützung.

Hintergrund: Die Mitglieder im Wirtschaftsbund Hanse, dem europaweiten Netzwerk für Unternehmer und Wirtschaftsakteure, lassen die traditionellen Werte der ehrbaren Kaufleute wieder aufleben: Qualität, Vertrauen und Fairness in den Geschäftsbeziehungen. Das Ziel ist das gleiche wie schon vor Jahrhunderten: Durch Vertrauen und klare Regeln soll der internationale Handel gefördert werden. Zudem können die Mitglieder ihre Stärken gemeinsam ausspielen: Durch die Verbindung aus Kommunen und Wirtschaftsförderung, Hochschulen, Unternehmen und Finanzinstituten wächst eine starke Organisation heran, die die Wirtschaft in den 185 Hansestädten in 16 Ländern Europas verbinden will.

Bild- und Textquelle: Alte Hansestadt Lemgo