Verordneter Glaubenswandel

Öffentliche Führung durch die Sonderausstellung „Machtwort! Reformation in Lippe“, am Sonntag, dem 26. November, um 15 Uhr, im Lippischen Landesmuseum Detmold

Detmold. Religionsfreiheit? Vor 500 Jahren Fehlanzeige! Der Landesherr bestimmte per „Machtwort“ die Konfession seines Territoriums und damit seiner Untertanen.

Aber was war der Grund für einen Glaubenswandel? Weitblick, Überzeugung, oder Kalkül? In Lippe hatte Simon VI. mit der Einführung des reformierten Bekenntnisses nicht nur seine religiösen Überzeugungen durchgesetzt, sondern zugleich seine landesherrliche Gewalt gestärkt. Es kam zu heftigen Widerständen aus der Bevölkerung und beinahe zu einer bewaffneten Auseinandersetzung. Erst der Röhrentruper Rezess von 1617, ein Vertrag, in dem Graf Simon VII. den Lemgoern zugestand, lutherisch zu bleiben, sorgte für Frieden und fixierte die auch heute noch gültige Besonderheit der lippischen Landeskirche: eine Kirche mit zwei verschiedenen Bekenntnissen.

Diese Führung zeigt eindrücklich wie der „verordnete“ Glaubenswandel des 16. Jahrhunderts den Alltag und das Leben der Menschen in Lippe veränderte.  An zahlreichen Exponaten wird anschaulich dargestellt, wie der mittelalterliche Alltag ins Wanken geriet und für Konflikte sorgte.

Der spannende Rundgang durch die Ausstellung beginnt am Sonntag, dem 26. November, um 15 Uhr. Die Führung kostet 3 Euro zuzüglich Museumseintritt. Da die Plätze begrenzt sind, wird um Voranmeldung im gebeten: 05231 99250 oder shop@lippisches-landesmuseum.de

Bild- und Textquelle: Lippisches Landesmuseum Detmold