Brechen, Schwingen, Hecheln

An der Riffel können Kinder selbst versuchen, die Flachskapseln abzukämmen. Foto:LWL

An der Riffel können Kinder selbst versuchen, die Flachskapseln abzukämmen. Foto:LWL

Brechen, Schwingen, Hecheln – Gemeinsames Flachsen im LWL-Ziegeleimuseum Lage                               

Lage. Viel Arbeit ist nötig, damit aus Flachs Leinen wird. Die Arbeitsschritte dazu zeigt Textilhandwerkerin Ulrike Loth beim gemeinsamen Flachsen, Spinnen, und Weben. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt zum Zuschauen und Mitmachen am Sonntag (21.2.) in sein Lagenser Industriemuseum ein. In der Zeit zwischen 11 und 17 Uhr können die Besucher sehen, wie es einst war, als Flachs noch nicht von Maschinen gekämmt worden ist, sondern dies in mühsamer Heimarbeit geschah. Kinder können zudem in einer Mitmachaktion kleine Stücke weben.

Die Gewinnung der Flachsfasern ist aufwändig: nach der Ernte kommen die Pflanzen in die Röste, einen Prozess bei dem die Pektine („Pflanzenleim“) im Stängel gelöst werden. In dem anschließenden Verarbeitungsbetrieb („Schwinge“) wird das Flachsstroh zunächst gebrochen, so dass die hölzernen Teile von den verwertbaren Fasern getrennt werden. Anschließend werden die Fasern auf immer feineren Hecheln gereinigt und gekämmt, so dass am Ende nur biegsame, lange Fasern übrig bleiben. Diese können dann zu Garn versponnen werden.

Das in den Hecheln hängengebliebene Hechelwerg, also zu kurze, spröde Fasern, wird aber nicht entsorgt, sondern zur Herstellung von gröberem Garn für Seile oder als Futterstoff für Sofas genutzt.

Interessierte zahlen nur den Museumseintritt (Erwachsene 3 Euro, Kinder 6-17 Jahre/ermäßigt 1,50/2 Euro).

Bild- und Textquelle: Ziegeleimuseum in Lage