Begeisternde VHS – Matinee am Valentinssonntag

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Begeisternde VHS-Matinee am Valentinssonntag

Am Sonntag, dem 14. Februar fand im Bürgerhaus Am Markt in Kalletal-Hohenhausen eine musikalische Matinee mit dem rumänischen Pianisten Angelo-Thomas Curuti statt. Schon vom ersten Moment seines Auftrittes an wurde dem Publikum klar, dass hier ein junger Mann nicht nur seinen Beruf ausübte, sondern seine besondere Befähigung, seine Berufung. Er verstand es, die Zuhörenden gefangen zu nehmen mit seiner Musik.
Das Programm begann mit einer Version von Johann Bachs Chanconne, dem Schlussstück aus seiner Partita d-moll für Violine solo. Dieses Stück wurde im Laufe der Jahre von verschiedenen Komponisten auch für andere Instrumente erschlossen. In der Matinee brachte Curuti die bekannteste Version, nämlich die des Komponisten Ferruccio Busoni zu Gehör.
Es schloss sich „Improvisation und Fuge“ des deutsch-russischen Komponisten Alfred Schnittke an, der zu den bedeutendsten Komponisten der Gegenwart zählt. Dieses Werk wurde in den 1960-er Jahren komponiert und klingt, wie der Auftretende dem Publikum erläuterte, sowohl für Musiker als auch für Zuhörer sehr ungewöhnlich. Das zur Zwölftonmusik zählende Stück wird über dies gesamte Klaviatur gespielt, klingt sehr mächtig und überlässt es dabei dem Zuhörenden, herauszufinden, was der Komponist erzählen möchte.
Daran schloss sich die Klaviersonate in Es-Dur, op.27 Nr.1 von Beethoven an, die wieder zurückführte in die bekannten melodischen Klänge.

Der zweite Teil des Konzertes begann mit der Legende Nr.2 von Franz Liszt, die dieser im Jahre 1863 für seinen Namensvetter Franz von Paola komponiert hat und ihm damit ein musikalisches Denkmal setzen wollte.

Weiter ging es mit dem Stück „Jeux d´ Eau“, Wasserspiele, von Maurice Ravel. Ravel hat diese Komposition sinngemäß wie folgt überschrieben: „Ein Flussgott, der lacht, weil ihn das Wasser kitzelt“. Thomas Curuti machte das Plätschern des Wassers, das passagenweise ein kraftvolles Rauschen, dann wieder nur ein leises Plätschern war, perfekt zum Ausdruck.

Als letztes Stück brachte der Pianist noch einmal ein Werk von Franz Liszt zu Gehör, das den Titel: „ Après une Lecture du Dante: Fantasia quasi Sonata“ trägt und von Pianisten gern als „Dante-Sonate“ bezeichnet wird. Sie beschreibt effektvoll den wilden Ritt der Seele zur Hölle, der schließlich mit einigen versöhnlichen Akkorden in einer Art Verklärung endet – eines der herausragenden Beispiele von Liszts technischer Raffinesse und Klangkultur.

Mit seinem lang anhaltenden Applaus forderte das Publikum noch eine Zugabe. So entließ der Pianist seine Zuhörer mit einer schwungvollen Walzermelodie. Alle waren sich einig, dass dieser erst 23-jährige Komponist, der schon jetzt eine lange Liste an Auszeichnungen in Klavierwettbewerben, bei Festivals und bei Konzerten erzielt hat, eine vielversprechende Karriere vor sich haben wird. Sein mitreißendes, ganz ohne Noten vorgetragenes Konzert zeigte: Angelo-Thomas Curuti lebt für seine Musik.

Bild- und Textquelle: Volkshochschule Detmold-Lemgo