Ich schenke dir einen Klang

Zweite Fortbildung Lilo Lausch in Aktion. Kerstin Schütte-Drawe (Mitte) und Julia Weber (rechts) von der KiTa Regenbogen in Oerlinghausen zeigen gemeinsam mit ihrer Kollegin Anja Grellmann von der KiTa Arche Noah in Detmold Begeisterung bei der Fortbildung.

Zweite Fortbildung
Lilo Lausch in Aktion. Kerstin Schütte-Drawe (Mitte) und Julia Weber (rechts) von der KiTa Regenbogen in Oerlinghausen zeigen gemeinsam mit ihrer Kollegin Anja Grellmann von der KiTa Arche Noah in Detmold Begeisterung bei der Fortbildung.

Lippische Erzieherinnen und Erzieher bilden sich im Rahmen des Projekts „Lilo Lausch“ fort

Der Regen tropft auf die Scheibe, Autos fahren auf der Straße und die Klimaanlage surrt. Die Welt ist voller Geräusche. Wie Kinder darin gefördert werden können, auf diese Geräusche zu hören und wie dieses aktive Zuhören ihre Sprachkompetenz fördert, haben vergangene Woche 30 Erzieherinnen und Erzieher von 15 KiTas der Region erfahren. Im Rahmen des Projekts „Lippe lauscht mit Lilo Lausch“ erhielten sie von Simone Groos und Volker Bernius von der Stiftung Zuhören im Kreishaus in Detmold eine zweitägige Fortbildung mit der Elefantendame „Lilo Lausch“.

Die Stiftung Standortsicherung Kreis Lippe hatte gemeinsam mit der Stiftung „Für Lippe“ und der Meyer-Sickendiek-Stiftung die beiden Experten erneut ins Kreishaus geholt, um ihr Wissen an die Erzieherinnen und Erzieher weiterzugeben. „Jeder Fortbildungstag beginnt damit, dass sich die Teilnehmer einen Klang schenken. Diese Übung sensibilisiert die Themen Innehalten und bewusstes Zuhören.“, erläutert Simone Groos das Konzept. „Gleichzeitig schenkt jeder mit dieser Aufgabe seinen Mitmenschen Wertschätzung und Aufmerksamkeit. Wertschätzung und Aufmerksamkeit sind die Voraussetzungen für die Bereitschaft zu einem aktiven Zuhören.“, betont Groos.

Besucht Lilo Lausch die Kinder in der KiTa, erfolgt die Begrüßung in den Familiensprachen der Kinder, um ihnen ein Gefühl der Sicherheit und des Willkommenseins zu vermitteln. „Ihre Familiensprache in der KiTa nutzen zu dürfen, macht die Kinder offener, selbstsicherer und interessierter an anderen Kulturen.“, weiß Groos. Zudem erleichtere diese Sicherheit das Erlernen der deutschen Sprache, besonders als Zweitsprache.

Kerstin Schütte-Drawe und Julia Weber von der KiTa Regenbogen in Oerlinghausen sind begeistert und freuen sich bereits darauf, Lilo Lausch in ihren Alltag zu integrieren. Als KiTa plus mit einem erhöhten Anteil an Kindern aus Migrationsfamilien bietet jeder Tag besondere Anforderungen an die Kommunikation – sowohl mit den Kindern als auch mit den Eltern. Die Verständigung erfolgt oft mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Hier bietet Lilo Lausch mit seinem Konzept der Mehrsprachigkeit praxisnahe Beispiele für die Einbindung aller Beteiligten. Integration wird in Oerlinghausen gelebt: „Im pädagogischen Alltag ist es gerade als Vorbild wichtig, dem Zuhören den entsprechenden Raum und die Zeit zu geben sowie an manchen Stellen den Alltag zu entschleunigen. Es ist auch wichtig, sich selbst einmal zurückzunehmen, um dem Gegenüber auf diese Art die entsprechende Wertschätzung entgegenzubringen“, berichten die beiden. Während der Fortbildung haben sie die Idee des Lilo Lausch Hörclubs begeistert aufgenommen. Im Lilo Lausch Hörclub folgen die Kinder und ihre Eltern der Einladung der Elefantendame Lilo Lausch, alle Kulturen und alle Sprachen in den KiTa-Alltag zu integrieren und z. B. zusammen zu singen sowie Geräuschen und Gedichten zu lauschen.

Als Fazit fassen Miriam Bent von der Stiftung Standortsicherung Kreis Lippe sowie Dr. Berthold Gomm vom Bildungsbüro des Kreises Lippe die Projektwoche zusammen: „Wir freuen uns, dass Lilo so viele kreative Ideen bei den Erzieherinnen und Erziehern freisetzt. Das Programm liegt uns besonders am Herzen, und wir sind gespannt auf die konkreten Umsetzungen in den Einrichtungen.“.

Weitere Information finden Sie auch auf der Seite www.lilolausch.de.

Aufruf:

Es sind noch Plätze frei. Ein Stipendium, in dem die Teilnahme an zwei Fortbildungstagen, ein Vertiefungsseminar, eine kollegiale Beratung und ein großes Materialpaket enthalten sind, kostet 1.000 Euro. 850 Euro übernehmen die drei Stiftungen, 150 Euro sind Eigenanteil für die KiTas. „Wir würden uns freuen, wenn noch weitere Kindertagesstätten an dem Projekt teilnehmen würden. Wir haben im aktuellen Jahr noch 27 Stipendien für Lippe zu vergeben. Davon sind drei Stipendien speziell für Bad Salzuflen gedacht.“, ruft Miriam Bent von der Stiftung Standortsicherung die Einrichtungen zur Teilnahme am Projekt auf. Bewerbungen in Form einer Interessensbekundung können im ersten Schritt formlos via Mail an Miriam Bent bent@lippeimpuls.de oder Dr. Berthold Gomm b.gomm@kreis-lippe.de gerichtet werden.

Bild- und Textquelle: Stiftung Standortsicherung Kreis Lippe