Jahreshauptversammlung AWO-Ortsverein Lemgo im KastanienHaus, stehend: Vorsitzender Manfred Behrend
Die Jahreshauptversammlung des AWO-Ortsvereins am 10.02.2016 im KastanienHaus stand unter dem Motto: Aus bewährter Tradition etwas Neues wagen. Vorsitzender Manfred Behrend konnte als besonderen Gast den gerade wieder gewählten Vorsitzenden des Präsidiums der AWO-Ostwestfalen Lippe, Norbert Wellmann, begrüßen. Norbert Wellmann erinnerte an die Geschichte der AWO, schließlich wird in diesem Jahr der Bezirksverband 70 Jahre und der AWO-Ortsverein Lemgo 90 Jahre alt, aber er sprach auch die wichtigen Veränderungen an.
Sozialismus der Tat
Nach dem 1. und auch nach dem 2. Weltkrieg ging es darum, sich gegenseitig und den Schwächsten in der Gesellschaft zu helfen. Das war Hauptzweck der AWO, es galt der „Sozialismus der Tat“. Das politische Ziel war eine gerechtere Gesellschaft. Alle Anwesenden zeigten ihre Überzeugung, dass dies eine immer noch sehr aktuelle Aufgabe sei.
Erst in einer zweiten Entwicklungsstufe gründete die AWO eigene soziale Einrichtungen, so dass sie heute ein großes Sozialunternehmen ist mit den Schwerpunkten bei Kindertageseinrichtungen und bei verschiedenartigen Senioreneinrichtungen. Allein die AWO-OWL hat aktuell einen Jahresumsatz von 150 Millionen Euro und beschäftigt ungefähr 4.000 Menschen.
Das Besondere der AWO, Norbert Wellmann hob es immer wieder hervor, ist die ehrenamtliche Basisarbeit und die demokratische Mitgliederorganisation. Viele aktive AWO-Mitglieder engagierten sich nach dem Grundsatz: „Ohne jemanden glücklich zu machen, kann man selbst nicht glücklich sein.“
Norbert Wellmann war sehr erfreut, dass er exemplarisch an vier Mitglieder des Ortsvereins die Dankesurkunde für langjährige Mitgliedschaften überreichen konnte. Es waren Hans Pohl, Erika Günther, Manfred Behrend und Johanna Schlotthauer, die sich zudem über kleine Geschenke freuen konnten. Weiteren Mitgliedern wird die Auszeichnung in Kürze überreicht.
Das 90-jährige Jubiläum des Ortsvereins wird im Dezember mit einem „bunten Abend“ gefeiert – mit Musik, Theater, Spielen und Tanz. Manfred Behrend konnte nämlich aus einen Zeitungsbericht aus dem Jahre 1926 vorlesen, in dem die Gründung der AWO in Lemgo beschrieben wird, die auch ihre erste öffentliche Veranstaltung als „bunten Abend“ gestaltete.
Im Ortsverein wird Bewährtes weiterentwickelt und erneuert
Manfred Behrend beschrieb in seinem Jahresbericht eine Fülle von Initiativen, an denen der Vorstand und die Mitglieder gearbeitet haben und arbeiten und stellte besonders die Neuerungen und die neuen Aufgaben heraus.
- Es gibt neue Formen der Zusammenarbeit mit den benachbarten Ortsvereinen im Norden Lippes und mit Organisationen wie dem NABU.
- Im aktuellen Jahresprogramm werden wieder attraktive Veranstaltungen und Fahrten angeboten – die nächste in die NDR-Fernsehstudios Hannover.
- Die Unterstützung des AWO-Familenzentrum Wahmbecker Pfad ist mit der Bildung eines Förderkreises ausgeweitet worden, der zum ersten Mal einen erfolgreichen Kläschen-Stand vor dem Kastanienhaus hatte.
- Die Verteilung der traditionellen Weihnachtspäckchen und die regelmäßige Unterstützung Bedürftiger ist umorganisiert worden.
- AWO-Mitglieder und das KastanienHaus engagieren sich in der Lemgoer Flüchtlingshilfe.
- Die eigene Geschichte wird weiter erforscht, insbesondere die Entwicklung in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
- „Wege in die Zukunft“ heißt das Thema eines Workshops für Vorstand und Mitglieder, um Ideen für Mitgliedergewinnung und weitere neue Aktivitäten zu entwickeln.
- Der Ortsverein hat für seine Aktivitäten und zukünftig auch stärker als Anlaufstelle im KastanienHaus einen neuen Raum eingerichtet.
Praktische Internetnutzung für alle
In der Vorstellung der Medienbildung im Kastanienhaus zitierte Rolf Eickmeier die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka: „Das Internet kann das Leben für Seniorinnen und Senioren außerordentlich erleichtern.“ Genau das sei auch die Übereugung der fünf Fachleute, die im KastanienHaus die Hilfestellungen geben, die dafür benötigt werden. Die Hemmschwellen und manchmal fehlende Praxis verhindern allerdings oft die Nutzung. „Wir helfen zum Beispiel beim Bildtelefonieren oder beim schnellen Fotoaustausch mit Kindern und Enkelkindern. Auch die Älteren sollen die Chancen des Internets clever nutzen können“, wünscht Rolf Eickmeier. Jeder könne zum Beispiel am 23. Juni um 10.00 Uhr zu einem Frage- und Praxistreffen im KastanienHaus vorbeikommen.
AWO-Familienzentrum Wahmbecker Pfad mit beeindruckenden Angeboten
Melanie van Soest, die neue Leiterin des Familienzentrums stellte die umfangreiche und anspruchsvolle Arbeit der Kindertagesstätte vor. 70 Kinder zwischen 4 Monaten und 6 Jahren werden in vier Gruppen zwischen 6.45 Uhr und 16.30 Uhr – größtenteils auch über Mittag -von 17 Angestellten betreut. Melanie van Soest hob besonders die tollen Möglichkeiten des „traumhaften“ Außengeländes für die Kinder hervor, auch die Bewegungspädagogik, für die auch die Turnhalle zur Verfügung stehe. Kindgerechte Partizipation werde groß geschrieben, die Meinung der Kinder werde wertgeschätzt, es gebe kleine Konferenzen, in denen die Kinder beraten und beschließen könnten, wenn es um gemeinsame Vorhaben gehe. An den Wänden seien die Grundsätze der UN-Kinderrechtskonvention zu sehen. Ganz besonders bedankte sich Melanie van Soest für die finanzielle Unterstützung des Ortsvereins mit der Bildung des Förderkreises. Sie lud die Ortsvereinsmitglieder zu einem Besuch ein.
Ein neuer Vorstand
Einige der bisher aktiven Vorstandsmitglieder stellten sich nicht zur Wiederwahl. Manfred Behrend sprach ihnen großen Dank für ihre Arbeit aus. Das sind Detlef Manthey, Bernd Neddermann und Jürgen Mohr. Für die nächsten drei Jahre wurde folgender Vorstand einstimmig gewählt:
- Vorsitzender: Manfred Behrend
- Stellvertretender Vorsitzender: Rolf Eickmeier
- Schriftführerin: Johanna Schlotthauer
- Kassierer: Karl-Heinz Bebermeier
- Beisitzer/Beisitzerinnen: Heidi Klaus, Fritz Melchior, Ursula Rebbe
Bild- und Textquelle: AWO-Ortsverein Lemgo
