Wie syrische Zuwanderer das Ankommen in Lippe erleben

Vermittelten authentische Eindrücke über die syrische Kultur und den Alltag der Flüchtlinge in Lippe: Margit Monika Hahn, Mitarbeiterin des KI, die Referentinnen Alexandra Napier, Rania Kayali und Whafaa Alhussein sowie Alexandra Steeger, Leiterin des KI, und Udo Hötger von der Statistikstelle des Kreises Lippe (von links).

Vermittelten authentische Eindrücke über die syrische Kultur und den Alltag der Flüchtlinge in Lippe: Margit Monika Hahn, Mitarbeiterin des KI, die Referentinnen Alexandra Napier, Rania Kayali und Whafaa Alhussein sowie Alexandra Steeger, Leiterin des KI, und Udo Hötger von der Statistikstelle des Kreises Lippe (von links).

Nach der Flucht

Tagtäglich verfolgen wir es in den Nachrichten und sehen die Bilder über die aktuelle Lage in Syrien: Der Bürgerkrieg dort zwingt immer noch viele Menschen, ihre Heimat zu verlassen. Wie erleben syrische Flüchtlinge das Ankommen hier in Deutschland? Und was ist das eigentlich für ein Land, aus dem sie fliehen mussten? Um darüber zu informieren, lud das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Lippe (KI) jetzt Vertreter der lippischen Städte und Gemeinden sowie aus den Bereichen Bildung, Soziales und Integration in das Kreishaus in Detmold ein. „Um die hier ankommenden Menschen auf ihrem Weg in eine erfolgreiche Integration zu begleiten, müssen wir auch verstehen, woher sie kommen“, ist Alexandra Steeger, Leiterin des KI, überzeugt. „Die Veranstaltung sollte außerdem eine Plattform zum Austausch bieten: Welche Angebote gibt es schon und wo besteht noch Handlungsbedarf, um die Integration der Flüchtlinge noch erfolgreicher zu gestalten?“, ergänzt Margit Monika Hahn vom KI.

Von den insgesamt gut 13,5 Millionen Syrern, die derzeit auf der Flucht sind, haben aktuell rund 2.500 ihren ersten Wohnsitz im Kreis Lippe. Auch Rania Kayali und Whafaa Alhussein gehören dazu: Bei der Veranstaltung erzählten sie, wie sie die Flucht und die Ankunft in Lippe erlebt haben, sie erinnerten sich an ihren Alltag in Syrien und wie sie nun Schritt für Schritt ihren Weg in die anfangs noch fremde Gesellschaft gehen. „Wir sind sehr dankbar, wie freundlich wir in Deutschland willkommen geheißen wurden und wieviel Unterstützung wir erfahren haben“, waren sie sich einig. Die Perspektive der anderen Seite vermittelte Alexandra Napier, angehende Psychologin und ehrenamtliche Flüchtlingshelferin in Detmold: Im Bonifatiushaus arbeite sie vorwiegend mit Jugendlichen und jungen Männern und erlebe hier, dass die Flüchtlinge eine hohe Motivation haben, Deutsch zu lernen, ein großes Interesse an der deutschen Kultur mitbringen und sich schnell integrieren wollen. Was wir tun können, um ihnen dabei zu helfen? „Natürlich gibt es kulturelle Unterschiede, das ist völlig normal. Wenn man offen und neugierig bleibt, können sich aber interessante Gespräche aus dieser Gegebenheit entwickeln. Und am Ende merken wir, dass wir eigentlich gar nicht so unterschiedlich sind.“

Abgerundet wurde das Programm durch Fachvorträge über die kulturelle Geschichte Syriens sowie aktuelle Zahlen und Fakten über Flüchtlinge weltweit. Am Ende einer erfolgreichen Veranstaltung stand das Fazit: „Hand in Hand können wir die Herausforderung bewältigen.“

bt Kreis Lippe