Kreistagsfraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN besucht Berufskolleg Lüttfeld

Schulleiter Herr Manfred Kreisel (Mitte) führt Cornelia Hauptfleisch, Moritz Ilemann, Ingrid Koch, Thomas Enzensberger und Jürgen Georgi (v.l.n.r.) durch das Berufskolleg

Schulleiter Herr Manfred Kreisel (Mitte) führt Cornelia Hauptfleisch, Moritz Ilemann, Ingrid Koch, Thomas Enzensberger und Jürgen Georgi (v.l.n.r.) durch das Berufskolleg

Am 13. Juni besuchte die Kreistagsfraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN das Berufskolleg Lüttfeld in Lemgo.

Der Schulleiter Manfred Kreisel nahm sich Zeit und empfing die Fraktion freundlich zum gemeinsamen Dialog und zu einer interessanten Führung durch die verschiedenen Bereiche des Berufskollegs.

Im Gespräch zeigte sich, dass das Berufskolleg Lüttfeld einen großen Beitrag zur Arbeit mit Flüchtlingen leistet. Hier wird nicht nur ausgebildet, sondern auch alphabetisiert. Letzteres ist für das BK Lüttfeld eine zusätzliche Aufgabe, die zwangsläufig geleistet werden muss, um sich mit den jugendlichen Flüchtlingen verständigen zu können. Es fehle an Integrationshelferinnen und – helfern, um die Lehrer zu entlasten, so der Schulleiter. Ebenso wünsche man sich mehr Pädagoginnen und Pädagogen und sehe großen Bedarf in der Schulsozialarbeit. Auf 2500 Schülerinnen und Schüler kommen lediglich 2 halbe Stellen.

Er fügte hinzu, dass es auch bei den 18-25-jährigen Bedarf gibt. Menschen dieser Altersgruppe sind oft zu wenig beschäftigt und bräuchten feste Ansprechpartner, z.B. auch in Form einer Patenschaft, bis sie auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen.

Der Bau eines Parkhauses wird vom Berufskolleg begrüßt, da zu wenig Plätze vorhanden sind. Zur Zeit gibt es 200 Parkplätze, nach dem Bau des Parkhauses, für den die 200 existenten Parkplätze weichen müssen, stehen ca. 500 Parkplätze zur Verfügung.

Bei der Führung zeigte sich, dass das BK sehr gut ausgestattet ist, um eine vollschulische Ausbildung in vielerlei Bereichen des Handwerks durchzuführen. Geisterhaft wirkte die Halle für die Sparte „Sanitär/Heizung“ – die Handwerkskammer OWL-Bielefeld hatte bereits alles abgeholt. Auf dem Campus Handwerk in Bielefeld wird immer umfassender eine zentralisierte Ausbildung nach dem dualen System angeboten. Die Schulleitung befürchtet als Konsequenz, dass den lippischen Betrieben die Auszubildenden in Zukunft nach Bielefeld abwandern.

Auf die Frage, ob denn die Räumlichkeiten des Berufskollegs zur überbetrieblichen Ausbildung der Handwerkerschaft vermietet werden können, sagte Herr Kreisel, dass dieses laut Arbeitsvertrag (GAV) nicht gestattet ist.

Zum Schluss fasste Herr Kreisel zusammen, dass die Berufsschule Lüttfeld grundsätzlich nahezu alles leisten könnte, wenn die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung stehen und die Betriebe ihren Teil dazu beitragen.

Der Kreis Lippe muss sich intensiv mit dieser Problematik beschäftigen und das Berufskolleg mit der Aufgabe nicht alleine lassen.

bt Kreistagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN