Förderung der exzellenten Lehre an der Hochschule OWL

Forschungsstaatssekretär Thomas Rachel (links) überreicht gemeinsam mit Lipper Bundestagsmitglied Cajus Caesar (rechts) den Zuwendungsbescheid an Vizepräsident Professor Burkhard Wrenger

Forschungsstaatssekretär Thomas Rachel (links) überreicht gemeinsam mit Lipper Bundestagsmitglied Cajus Caesar (rechts) den Zuwendungsbescheid an Vizepräsident Professor Burkhard Wrenger

Staatssekretär Thomas Rachel zu Besuch

Für ihren Antrag „PraxiS OWLPlus – Praxisorientiertes, innovatives Studieren in Ostwestfalen-Lippe“ wird die Hochschule OWL als eine von 156 Hochschulen bundesweit in der zweiten Förderphase des „Qualitätspaktes Lehre“ unterstützt. Thomas Rachel, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, überbrachte persönlich die erfreuliche Nachricht und lernte dabei die praxisorientierte Lehre an der Hochschule hautnah kennen.

„Mit dem Qualitätspakt Lehre möchten wir die Betreuung der Studierenden in ihrer Vielfalt und die Qualität der Lehre verbessern. Mit einer Reihe von Maßnahmen nimmt die Hochschule Ostwestfalen-Lippe die Herausforderungen einer heterogenen Studierendenschaft an. Eine wichtige Säule darin ist das Mentoring, das die individuellen Fähigkeiten (und Kenntnislücken) der Studierenden herausfiltert. Mit dem Fokus auf praxisorientierte Lehre ist die Hochschule ein Vorreiter und ein wichtiger Impulsgeber für die Region. Ich gratuliere der Hochschule Ostwestfalen-Lippe, dass sie für die zweite Förderperiode des Qualitätspakts Lehre ausgewählt wurde“, sagte Forschungsstaatsekretär Thomas Rachel.

Insgesamt 61 Fachhochschulen in ganz Deutschland erhalten Fördermittel des Bundes zur Verbesserung von Studienbedingungen und Lehrqualität – die Hochschule OWL ist eine davon. „Unsere rund 6.600 Studierenden werden hiervon weiterhin spürbar profitieren“, sagte Professor Burkhard Wrenger, Vizepräsident für Lehre und Internationalisierung der Hochschule OWL, bei der Begrüßung von Thomas Rachel, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung. Bereits 2011 hatte die Hochschule OWL in der ersten Förderrunde 6,5 Mio. Euro für ihre ambitionierten Ziele erhalten. „Unser Programm haben wir nun weiterentwickelt und gestärkt – dabei setzen wir weiter auf praxisorientierte Lehre.“ Konkret bedeutet dies, dass bereits etablierte Maßnahmen des Antrags „PraxiS OWL“, wie beispielsweise die Unterstützung der Studierenden auf ihrem Lernweg und die sogenannten virtuellen Unternehmen, in der kommenden Förderphase noch stärker fokussiert werden sollen. „Die Studierenden werden auf Dozenten mit hoher Lehrkompetenz treffen, mehr Unterstützung durch Lernwegbegleitung erhalten und weitere innovative Lehrformate zur Berufsorientierung kennenlernen“, so Wrenger. Die digitale Unterstützung von Lehre ist ein weiterer Schwerpunkt, für den die Hochschule Ostwestfalen-Lippe inzwischen auch auf wissenschaftlicher Ebene anerkannt ist.

Ein Beispiel für die hohe Innovationskraft der an der Hochschule umgesetzten Maßnahmen zur Optimierung der Lehre sind die vier „Virtuellen Unternehmen“, die bereits in den Lehrplänen der jeweiligen Fachbereiche etabliert sind. „Bei den virtuellen Unternehmen werden komplexe Lehrinhalte durch praxisnahe Aufgabenstellungen begreifbar gemacht“, erläuterte Professor Stefan Vörtler  vom Institut für Kompetenzentwicklung (KOM) der Hochschule OWL, an dem das Projekt „PraxiS OWL“ angesiedelt ist. „Dabei gibt es ganz verschiedene Unternehmenskonzepte. Es geht um App- und Softwareentwicklungen, die Automatisierung von Montagesystemen, soziotechnische Aspekte wie Unternehmensführung und die Organisation von Arbeitssystemen oder auch die innovative Produktentwicklung im Lebensmittelbereich“.

Letzteres ist in der LebensmittelWERKSTATT des Fachbereichs Life Science Technologies der Hochschule OWL erfahrbar. Hier können Studierende sehr früh im Studium ein mehrwöchiges Projekt mit lebensmitteltechnologischen Fragestellungen bearbeiten und gleichzeitig den Nutzen der scheinbar trocknen Grundlagenfächer zu Studienbeginn kennenlernen. Dabei wird das A bis Z der Produktentwicklung in einem Unternehmen kennengelernt und vielfältig umgesetzt. Wie vielfältig das sein kann, konnten die Anwesenden rund um Thomas Rachel hautnah bei einem Rundgang durch die Experimentierwerkstatt erleben. Studierende präsentierten ihre Eigenkreationen, darunter vegane Mayonnaise oder Caprese-Gel-Würfel und kamen mit dem Ministeriumsvertreter ins Gespräch. „Ich kann hier mein Wissen aus dem Studium konkret einsetzen und erweitern“, sagte Robin Scheunmann, Student im Studiengang Lebensmitteltechnologie mit der Fachrichtung Back- und Süßwaren. Professorin Barbara Becker, Dekanin des Fachbereichs Life Science Technologies, ergänzte: „Die Studierenden können gleich zu Beginn des Studiums im ersten und zweiten Semester spannende Lebensmittel-Produktentwicklung betreiben und dabei erfahren, wie wichtig fundiertes technologisches Grundwissen ist. Zusätzlich können Sie in der LebensmittelWERKSTATT ihre Kommunikations- und Teamfähigkeit weiterentwickeln und verbessern“. Neben den Virtuellen Unternehmen sollen in der zweiten Förderphase des „Qualitätspaktes Lehre“ im Rahmen des Projektes „PraxiS OWL“ außerdem die individuelle Lernwegbegleitung der Studierenden und weitere berufsorientierenden Lehrformen wie Lehr-Tandems aus Hochschulprofessorinnen und –professoren sowie Praktikerinnen und Praktikern weiter ausgebaut werden:

„PraxiS OWL Plus – Praxisorientiertes, innovatives Studieren in Ostwestfalen-Lippe“

Über die folgenden – durch das BMBF geförderten – Maßnahmenbündel sollen vorhandene, bewährte und innovative Ansätze mit externem Fachwissen zusammengeführt werden. Ziel ist es, die Wertschätzung der Lehre an der Hochschule OWL zu erhöhen sowie Qualität und die Qualitätssicherung im Bereich der Lehre weiterhin zu verbessern.

•              Förderung von Selbstverantwortung und Selbststudium durch angeleitete Lerngruppen

•              Die Steigerung der Lehr- und Lernmotivation durch eine Ausweitung der Berufsorientierung

•              Die Steigerung der Lehrkompetenz durch Coaching und weitere Fördermaßnahmen

•              Die Verstetigung der beantragten Maßnahmen durch Etablierung von Strukturen, die eine Fortführung auch ohne externe Förderung ermöglichen und

•              Die langfristige Sicherung des Gesamterfolgs durch eine kontinuierliche Begleitung des Prozesses und ein spezifisches Qualitätsmanagement

Der Qualitätspakt Lehre

Im Juni 2010 hatten Bund und Länder den „Qualitätspakt Lehre“ als dritte Säule des Hochschulpaktes 2020 beschlossen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt rund zwei Milliarden Euro zur Verfügung, um die sich die öffentlichen Hochschulen in zwei Antragsrunden (2010 und 2011) mit je einem individuellen Konzept und Verbundantrag bewerben konnten; nach fünf Jahren wurden nun alle geförderten Projekte evaluiert, um über eine Weiterförderung bis 2020 zu entscheiden. Die Hochschule OWL konnte als eine der wenigen Fachhochschulen bundesweit sowohl ihr Einzel- (eben “PraxiS OWL Plus“) wie auch ihr Verbund-Projekt „Optes“ erfolgreich verlängern.

Bild- und Textquelle: Hochschule OWL