Ein Mitbegründer des Fachbereiches Medienproduktion geht in Ruhestand

„Tiere machen das Leben bunter“, sagt Professor Jochem Berlemann, der von Vizepräsidentin Claudia Fries verabschiedet wurde. Foto: Katharina Thehos, Copyright: Hochschule OWL

„Tiere machen das Leben bunter“, sagt Professor Jochem Berlemann, der von Vizepräsidentin Claudia Fries verabschiedet wurde.
Foto: Katharina Thehos, Copyright: Hochschule OWL

Nach 26 Jahren an der Hochschule OWL ist Professor Jochem Berlemann Ende Juli 2016 in den Ruhestand verabschiedet worden. Er gehörte im Jahr 2000 zu den Mitbegründern des Fachbereiches Medienproduktion, an dem er seitdem das Lehrgebiet Medientechnik/Kommunikationstechnik inne hatte. Außerdem leitete er die Sternwarte der Hochschule – seine astronomische Leidenschaft wird ihn auch in den kommenden Jahren begleiten.

Im Jahr 1990 kam Professor Jochem Berlemann an die Hochschule in Lemgo, wo er zunächst im Fachbereich Elektrotechnik und Technische Informatik lehrte und forschte. Nach wenigen Jahren war er hier an der Einführung des Studienschwerpunkts Multimediatechnik beteiligt und erkannte das Potenzial dieser Fachrichtung: Im Jahr 2000 machte er sich gemeinsam mit zwei Kolleginnen und Kollegen „selbstständig“, wie er erzählt – der Antrag für die Einrichtung des Bachelorstudienganges Medienproduktion an einem eigenen Fachbereich wurde zwei Wochen vor Semesterstart genehmigt. „Wir hatten keine Studierenden, keine Räume, kein Equipment“, erinnert sich Berlemann, für den dies kein unlösbares Problem war. Im Gegenteil: „Wir haben eine Anzeige in der Zeitung geschaltet und hatten wenige Tage später 114 Studierende vor uns sitzen“, so der Professor, der daraufhin eine Grundausstattung mit zehn Computern beschaffte und mit seinem kleinen Team durchstartete. Der zugehörige Masterstudiengang begann ein Jahr später.

Gerade diese Gestaltungsfreiheit ist es, was Berlemann an der Hochschule zu schätzen wusste: „In der Industrie ist man immer gezwungen, konkrete kommerzielle Ergebnisse zu erreichen. An der Hochschule kann man auch Dinge tun, die einem Spaß machen“, so Berlemann. Die inzwischen jährlich rund 80 neuen Studierenden des Fachbereiches Medienproduktion an der Hochschule OWL werden es ihm ebenso danken, wie sein Engagement für das studentische Campusradio Triquency, das er mehrere Jahre betreute. Und Berlemann weiß, wovon er bei dem Vergleich spricht, denn vor seinem Wechsel an die Hochschule durchlief er mehrere Stationen in der Industrie. Von der Standard Elektronik Lorenz AG führte ihn sein Berufsweg über die AEG zu Philips.

Akzente über sein direktes Lehr- und Forschungsgebiet hinaus setzte Berlemann als Leiter der hochschuleigenen Sternwarte. Die Astronomie ist auch ein Themenfeld, dem sich Professor Berlemann in seinem Ruhestand verstärkt widmen möchte: „Ich betreue derzeit drei Sternwarten. In Zukunft möchte ich mich mit der Astrospektroskopie befassen, mit der man atomare Entwicklungen in Sternen erforschen kann. Das ist sehr zeitaufwändig.“

Bild- und Textquelle: Hochschule Ostwestfalen-Lippe