Behandlung traumatisierter Flüchtlinge

LippeService

Das Kommunale Integrationszentrum informiert: 

Gewalt, Entbehrungen, Angst: Auch in Lippe kommen viele Flüchtlinge an, die auf ihrem Weg Traumatisches erlebt haben. Die psychischen Folgen dieser Erfahrungen schränken die Menschen oft stark ein und werden so zum Integrationshindernis. Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Lippe (KI) lud nun Fachleute sowie Interessierte aus der Flüchtlingshilfe zu einer Infoveranstaltung ins Detmolder Kreishaus ein, um die „Narrative Expositionstherapie“ (NET) als Behandlungsmethode für psychische Erkrankungen vorzustellen, die durch traumatische Erfahrungen ausgelöst wurden. Die NET ist eine Kurzzeit-Psychotherapie und wurde zur Behandlung von Opfern organisierter Gewalt sowie von Kriegsflüchtlingen entwickelt.

Mehr als 50 Teilnehmer folgten der Einladung und erlebten einen lebendigen wie informativen Vortrag zur NET: Psychologin M. Sc. Eva Barnewitz, die an der Universität Konstanz zur NET forscht, hat selbst schon traumatisierte Flüchtlinge erfolgreich mit der NET behandelt und konnte deshalb ihren Fachbeitrag mit anschaulichen Beispielen aus ihrer eigenen Arbeit untermauern.

Nach dem Vortrag diskutierten Fachleute aus unterschiedlichen Institutionen die aktuelle Situation im Kreis Lippe. Dafür stellten Dr. Kerstin Ahaus (Kreis Lippe), Elisabeth Montag (Caritasverband), Irmgard Weishaupt (Kreis Lippe) und Christoph Pompe (Lippische Landeskirche) ihre Arbeit bzw. die Angebote ihrer Institution vor und diskutierten mit Eva Barnewitz sowie dem Publikum über weitere Bedarfe in der Flüchtlings- und Integrationsarbeit.

Angebote wie die Infoveranstaltung zur NET gehören fest zum Programm des Kommunalen Integrationszentrums, das unter anderem auch den Arbeitskreis „Strategien im Umgang mit traumatisierten Flüchtlingen“ organisiert. Der Arbeitskreis diskutiert und erarbeitet mögliche Beratungsangebote für Personen, die bereits traumatisierte Geflüchtete unterstützen oder gerne unterstützen möchten.

Wer an einer Mitarbeit am Arbeitskreis interessiert ist, kann sich an Janina Stemmer, Mitarbeiterin des KI, wenden. Sie steht telefonisch unter 05231-623681 oder unter j.stemmer@kreis-lippe.de auch für Fragen oder weitere Informationen zum Angebot zur Verfügung.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe