„Leben in vollen Zügen“

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Ein kabarettistischer Reisebericht von und mit Anka Zink:

Motto: „Wer will was warum oder wer hat was wovon“

Bad Salzuflen. „Leben in vollen Zügen … endlich wollen doch nur alle ankommen…“ ist der Titel eines kabarettistischen Reiseberichtes von und mit Anka Zink, der zum Auftakt der neuen Reihe des städtischen Kleinkunstprogramms am Freitag, 23. September, um 19.30 Uhr im Kulturzentrum „Gelbe Schule“ an der Martin-Luther-Straße in Bad Salzuflen gegeben wird. „Einfach mal weg, raus aus dem Alltag. Irgendwas erleben. Vor allem Sonne. Ein typischer Urlaubstraum. Doch Anka Zink weiß: Vor dem Vergnügen steht das Reisen. Und das ist kein Spaß.“ Karten im Vorverkauf zu 15 Euro gibt es an der Theaterkasse der Kurverwaltung, Telefon 05222/952-909, und bei der Bürgerberatung im Rathaus.

Zum Programm: „Der moderne Mensch, von Fernweh geplagt, holt den Rollkoffer vom Schrank oder schnürt den Funktionsrucksack, aktiviert Jack Wolfskin oder die Strandschläppchen – und zieht los, auf der Suche nach dem Glück. Dann steht er als Letzter am Gepäckband in Antalya, und die Suche nach dem Glück wird zur Suche nach dem Koffer. Doch im Lost & Found-Büro versteht die polnische Praktikantin das extra angelernte VHS-Türkisch nicht… Babylon today. Probleme des Reisens sind so alt wie die Menschheit: Schon bei Maria und Josef waren die Herbergen überbucht, ein singendes Sirenengrüppchen versuchte mit allen Mitteln, Odysseus von seinem All-Inclusive-Roundtrip abzubringen und bereits auf der Arche Noah musste man sich mit vielen kleinen bissigen Tieren arrangieren.“

Das Programm von Anka Zink handelt von der Sehnsucht, der Routine zu entfliehen – und der Erleichterung, sie endlich wieder zu haben. Als Kabarettistin permanent „on Tour“, ist sie Fachfrau für Stauumfahrung und abgebrochenes Navi-Update, überbuchte Flüge, entwicklungsbedürftige Bahn-Apps, ausverkaufte Speisewagen und den Trost von Pay TV und Minibar in schwäbischen Pensionszimmern. Und natürlich Expertin für die Frage aller Fragen: „Na, wie war`s?“

Wieso Menschen Geld ausgeben, um es ungemütlicher als daheim zu haben, ist für Anka Zink eine unerforschte Frage, so dass sie sich ihr ausführlich gewidmet hat. Kolumbus oder Humboldt waren vom Entdeckerruhm getrieben. Noah und Moses waren im Namen des Herrn unterwegs, Casanova querte Europa, um mehr Frauen „vernaschen“ zu können, während die barocke Forscherin Anna-Maria Merian ihre Pflanzen-Sammlung in Thailand vervollständigte. Wer aber mit Familie und Hund in Italien ans Meer fährt, angeblich der Erholung wegen, dem winkt kaum Ruhm und Preis, sondern oft genug zwei Wochen Kleinkrieg am Strand, am Buffet und beim Einkaufen von passenden Souvenirs. Der High-end-Jet-Set kann seine Urlaubsziele nicht auseinander halten, weil alle Nobelhotels gleich aussehen. Mit Zelt und Wohnwagen sei immer der gleiche Feind um einen herum: Zelt- und Wohnwagenbesitzer – genügend gesellschaftlicher Zündstoff also.

Anka Zink räumt auf: „Sie trennt die Motive von den Interessen – anders gesagt: wer will was warum oder wer hat was wovon.“

Bild- und Textquelle: Stadt Bad Salzuflen