Expertentreff zum 3D-Druck

In der Ausstellung werden aktuelle Trends im 3D-Druck vorgestellt – wie diese gedruckten Lampenschirme. Ein interdisziplinäres Produkt der Fachbereiche Produktion und Wirtschaft und Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur.   Foto: Christina Mühlenkamp, Copyright: Hochschule OWL

In der Ausstellung werden aktuelle Trends im 3D-Druck vorgestellt – wie diese gedruckten Lampenschirme. Ein interdisziplinäres Produkt der Fachbereiche Produktion und Wirtschaft und Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur.
Foto: Christina Mühlenkamp, Copyright: Hochschule OWL

Knapp 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie zahlreiche Aussteller sind heute wieder an der Hochschule OWL bei der Fachtagung Rapid Prototyping vertreten. Seit über 20 Jahren treffen sich Expertinnen und Experten jährlich am Campus OWL in Lemgo,  um sich über Additive Fertigungsverfahren auszutauschen. Mit dieser Technologie, die auch als 3D-Druck bekannt ist, können Bauteile ohne teure und zeitaufwändige Werkzeuge sowie fast ohne geometrische Einschränkungen hergestellt werden. 

Zum 21. Mal findet die Fachtagung Rapid Prototyping statt – die Veranstaltung hat sich in Fachkreisen längst als Expertentreff etabliert. Nicht ohne Grund: „Die Tagung spielt eine wichtige Rolle für die Entwicklung neuer Technologien. Die Expertinnen und Experten tauschen sich über aktuelle Trends aus und diskutieren Zukunftsperspektiven“, sagt Professor Franz-Josef Villmer vom Fachbereich Produktion und Wirtschaft, der die Tagung wie in jedem Jahr federführend organisiert. Im Kontext Industrie 4.0 sei die Additive Fertigung ein wichtiger Bestandteil, da sie das schichtweise Aufbauen von Bauteilen direkt aus Konstruktionsdaten und damit eine wesentliche Effizienzsteigerung in der Produktion sowie eine Individualisierung der Produkte ermöglicht. Wurden anfänglich nur Modelle und Prototypen angefertigt, so ist heute der Bau von Werkzeugen (Rapid Tooling) oder die direkte Produktherstellung (Rapid Manufacturing oder Direct Digital Manufacturing) möglich.

Auch in diesem Jahr klären erstklassige Fachleute aus Industrie und Hochschule über den Stand der Technik auf und stehen zugleich innerhalb einer umfangreichen Ausstellung für einen interdisziplinären Austausch und den Know-how Transfer zur Verfügung. Dabei liegt der Fokus auf den neuesten Entwicklungen, auf die Einbindung in die Unternehmensumgebung sowie auf besonders interessante Beiträge von Treibern der Technologie. Nach dem Eröffnungsvortrag des Miele-Geschäftsführers Dr. Eduard Sailer zum digitalen Wandel werden in diesem Jahr Keynotes von Dr. Bernhard Langefeld von Roland Berger Strategy Consultants zum Thema „Next Generation Additive Manufacturing“ und von Professor Johannes Henrich Schleifenbaum von der RWTH Aachen zum Thema „Direct Photonic Production – Ansätze für die (Additive) Fertigung der Zukunft“ gehalten. Vorgestellt wird auch die völlig neue „Multi Jet Fusion-Technologie“ von Hewlett Packard.

Hintergrund: Additive Fertigung

Bei der Additiven Fertigung handelt es sich um ein professionelles Produktionsverfahren, das sich deutlich von konventionellen, insbesondere abtragenden Verfahren unterscheidet. Beispielsweise wird ein Werkstück nicht mehr mit Werkzeugen aus einem Materialblock herausgefräst, um so einen Prototypen oder ein Modell herzustellen. Additiven Fertigungsverfahren benötigen keine konventionellen Werkzeuge und Formen mehr. Da die Produktion von Prototypen für die Produktentwicklung direkt aus den 3D-Daten und deshalb wesentlich schneller möglich ist, bezeichnet man dieses Verfahren als Rapid Prototyping. In den vergangenen Jahren haben die Anwendungsgebiete der Additiven Fertigung diesen Rahmen deutlich gesprengt, sodass nun auch die Fertigung von Endprodukten und damit das Direct Manufacturing vermehrt in den Fokus rückt.

Bild- und Textquelle: Hochschule OWL