Niederlage für den FC Donop-Voßheide

Marie Wollbrink heute wieder sicher in der Abwehr, beobachtet von Jana Wiemann

Marie Wollbrink heute wieder sicher in der Abwehr, beobachtet von Jana Wiemann

Lemgo/Voßheide. Auch am Ende des 13. Spieltages steht der lippische Westfalenliga-Aufsteiger wieder mit leeren Händen da. Die 1:5 Niederlage klingt deutlich und standesgemäß, allerdings konnten die favorisierten Dortmunder erst in der 78. Minute die Weichen endgültig auf Sieg stellen.

Samstag Vormittag sah es noch nicht so aus, als ob auf Donops Naturrasen Fußball gespielt werden sollte, aber mit vereinten Kräften wurde der Rasen vom Laub befreit, Löcher gestopft, so dass es Samstag Nachmittag grünes Licht von allen Beteiligten gab. Vielen Dank erstmal an dieser Stelle für alle Helfer und unserem Platzwart Paul Grote und dem Staffelleiter Friedhelm Spey für seine Flexibilität!

Trainer Knut Winkelmann, Co-Trainer Dragan Sumanovic und Torwarttrainer Mario Reinhold hatten sich für das augenscheinlich hoffnungslose Unterfangen gegen den Tabellen-2. aus dem Kreis Dortmund etwas Besonderes ausgedacht. Hinten rechts verteidigte „Allzweckwaffe“ Genephe Mäder, Melanie Gutsch rutschte dadurch nach vorne rechts. Im Mittelfeld wurden neben Spiellenkerin Jana Wiemann die lauf- und zweikampfstarken Charlotte Meier (Rückkehr nach 2 Wochen Verletzungspause) und Milena Szymkowiak aufgeboten. In der Hoffnung, dass die technisch starken, kunstrasenverwöhnten Gäste aus Berghofen sich auf dem regen-durchweichten Naturrasen in Donop gerade anfangs schwer tun würden, wurden selbige von Anfang bereits in der eigenen Hälfte aggressiv angelaufen. Noch keine Minute war gespielt, als bereits die erste Balleroberung zu einer Großchance führte; aber Jennifer Friedel verzog aus 10m freistehend. Keine Minute später war es aber tatsächlich soweit. Nach Balleroberung im Mittelfeld schickte Jana Wiemann mit schönem Flachpass Marina Heidebrecht auf die Reise, die zum großen Jubel der ca. 50 anwesenden Zuschauer eiskalt aus ca. 15m unten rechts zum 1:0 einnetzte (2.).

Auch die nächsten 10 Minuten herrschte noch Konfusion bei den Gästen, die wohl ein solch frühes und aggressives Anlaufen nicht erwartet hatten. In der 15. Minute konnten sich die Gäste jedoch das erste Mal richtig befreien, und ein schöner langer Ball wurde nach rechts außen gespielt, wo Jasmin „Ötzi“ Butz vielleicht einen Tick zu weit aufgerückt war, und der nach innen gespielte Ball zum 1:1 verwandelt wurde (15.). Wie bereits in den vorangegangen Spielen verunsicherte dieser Gegentreffer die Lipperinnen schlagartig, was die Gäste prompt zur 1:2 Führung in der 26. Minute ausnutzen konnten. Dann kam in der 34. Minute die vielleicht spielentscheidende Szene. Jennifer Reinhold setzt sich rechts außen schön gegen ihre Gegenspielerin durch, und spielt fast von der Grundlinie den Ball hart & flach nach innen, wo Marina Heidebrecht goldrichtig steht und praktisch nur noch den Fuß hinhalten muss. Alle bejubeln den 2:2 Ausgleich, auch die Gäste orientieren sich schon zur Mitte, nur der Schiedsrichter interpretiert die Szene anders: Abseits! Totales Entsetzen beim FC-Anhang, selbst einige Gästespielerinnen können sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Eine fatale Fehlentscheidung. 5 Minuten später der nächste Nackenschlag für DonVoß. Torhüterin Rabea Einhorn vertritt sich unglücklich den Fuß, und muss mit Verdacht auf Muskelfaserriss in der Wade durch Annika Schlosser ersetzt werden.

In der Halbzeitpause zeugte Chef-Trainer Knut Winkelmann seiner Truppe Respekt vor der engagierten Leistung. Einziges Manko mal wieder: die mangelnde Chancenverwertung.

Die zweite Hälfte packte alle Beteiligten. Jeder Zentimeter Gras wurde von allen Akteuren im wahrsten Sinne des Wortes umgepflügt. Genephe Mäder, Marie Wollbrink und Marina Heidebrecht mussten gelbe Karten hinnehmen. Aber das hier ein Kellerkind gegen einen Aufstiegsaspiranten spielt, war zumindest in der ersten halben Stunde der 2. Halbzeit nicht zu erkennen. 3-4 gute Chancen wurden jeweils von beiden Seiten nicht genutzt, bis in der 78. Minute praktisch das erste Mal in der 2. Hälfte wieder die rechte Außenstürmerin von Berghofen durchbrechen konnte. Ein Blick nach innen, eine Flanke, die ihr allerdings so glücklich über den Spann rutscht, dass der Ball genau oben links in den Winkel fällt. Nun gingen die Köpfe der Hausherrinnen endgültig nach unten, und nur Torhüterin Annika Schlosser ist es zu verdanken, dass die Gäste anschließend nur noch zweimal zum Endstand von 1:5 treffen konnten.

Mal wieder eine relativ unglückliche Niederlage der Lipperinnen, die jedoch unter Applaus der Zuschauer den Platz verlassen konnten. Nächste Woche kommt der schwere Gang zum (zumindest geographischen) Nachbarn nach Bökendorf (Kreis Höxter), bevor es die Woche darauf zum Schlüsselspiel gegen den Tabellennachbarn aus Bochum kommt. Mit einer ähnlichen Leistung wie heute sollte dann auch mal wieder etwas Zählbares herauskommen.