Internetprojekt zum 1. Weltkrieg soll weiterentwickelt werden

Foto: Arbeitsgruppe aus Vandoeuvre und Lemgo beriet im Lemgoer Rathaus zur Weiterentwicklung des Internetprojektes

Foto: Arbeitsgruppe aus Vandoeuvre und Lemgo beriet im Lemgoer Rathaus zur Weiterentwicklung des Internetprojektes

 

Weitere Jugendliche sollen gewonnen werden

Kürzlich besuchte eine Delegation aus der französischen Partnerstadt Vandoeuvre die Alte Hansestadt Lemgo. Lemgos Bürgermeister Dr. Reiner Austermann konnte im Rathaus den Kabinettsdirektor der Stadt Vandoeuvre David Quilleré sowie Anne Mouilleron (Abteilung Städtepartnerschaft), Charly Culli (Vorsitzender der dortigen Partnergesellschaft), , Bernard Ponton (Leiter der Kommunikationsabteilung), Gérard Bonhomme (Projektleiter) herzlich begrüßen. Anlass des Besuches war ein Arbeitsgespräch über die Weiterentwicklung des laufenden Projektes zum 1. Weltkrieg „Heimatfront-Lemgo-Vandoeuvre“, zu dem man sich auf Lemgoer Seite mit Stadtarchivar Marcel Oeben und weiteren Personen traf. Auf dem Programm standen u.a. zudem eine Stadtführung, eine Information über die Lemgoer Stadtverwaltung mit Besuch einer Abteilung sowie eine Besichtigung im Junkerhaus.

Intensiv beriet man sich dann über das gemeinsame Internetprojekt. Das Portal www. heimatfront-lemgo.de ist mehrsprachig angelegt, derzeit vorrangig deutsch- französisch und wird überwiegend ehrenamtlich bearbeitet.

Wie auf der Internetseite aufgeführt, ist das Portal „100 Jahre Erster Weltkrieg“ ein Kooperationsprojekt zwischen dem Stadtarchiv der Alten Hansestadt Lemgo und dem Engelbert-Kaempfer-Gymnasium Lemgo. Unterstützt wurde dieses Projekt durch die Hochschule OWL, das Landesarchiv NRW in Detmold, das Lippische Landesmuseum in Detmold und die IT der Alten Hansestadt Lemgo.

Seit 2014/15 beteiligte sich auch eine Gruppe von Freiwilligen unter Leitung von Prof. Dr. Gerard Bonhomme aus Vandoeuvre am Projekt. Ihre Ergebnisse über Vandoeuvre im Ersten Weltkrieg sind in den französischen Teil der Internetseite eingeflossen. Damit ist auch ein grenzüberschreitender Vergleich möglich.

Das Portal soll die Erinnerung an die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ wachhalten und ein Gedenken an die umgekommenen Soldaten ermöglichen. Nicht die Kriegsverläufe, die militärisch-taktischen Maßnahmen oder Schlachtenrekonstruktionen stehen im Vordergrund, sondern die Auswirkungen einer umfassenden Kriegsmaschinerie auf das Leben und Denken der Menschen vor hundert Jahren. Auswirkungen, die teilweise bis heute anhalten

Wesentlich für eine mehrsprachige Homepage sind die notwendigen Übersetzungen, hier bringen sich auf Lemgoer Seite Frau Dr. Geneviève Korte und auf Seiten Vandoeuvres Prof. Dr. Gérard Bonhomme besonders ein.

Marcel Oeben macht deutlich: „Schwerpunkt der weiteren Zusammenarbeit zwischen Lemgo und Vandoeuvre soll die jeweilige Erinnerungskultur an den Ersten Weltkrieg vor Ort sein. Dabei sollen Kriegerdenkmäler als auch der unterschiedliche Umgang mit dem Kriegsende in Deutschland bzw. Frankreich im Hinblick auf 1918/2018 analysiert und vor den heutigen Entwicklungen von Krieg und Frieden aufgezeigt werden. Nach Möglichkeit sollen auch Feldpostkarten und Feldpostbriefe als Schreiben vom Krieg berücksichtigt werden.“

Besonders wichtig für die weitere Entwicklung des Projektes sind die weitere Integration der Jugendlichen und die Nutzung von Archivquellen, so einvernehmliche Meinung von Marcel Oeben und Prof. Dr. Gerard Bonhomme. Dr. Reiner Austermann hob hervor, dass es wichtig sei, die Jugendlichen über den Ersten Weltkrieg zu informieren. Es sei nicht selbstverständlich, das Frieden in Europa herrsche, diesen gelte es zu bewahren. Er dankte allen Beteiligten des Projektes für das große Engagement“.

Von Seiten des Lemgoer Archivs wird der Kontakt zu den Schulen fortgeführt, auch ein möglicher Workshop mit Jugendlichen außerhalb der Schulzeiten ist in der Überlegung. Hierin sieht auch Stadtjugendpfleger Georg Müller noch ein deutliches Potential.

Bild- und Textquelle: Alte Hansestadt Lemgo