Leicht, raffiniert, funktional: Lippisches Landesmuseum zeigt Tische von Studierenden

Lippisches Tischchen: Der Kavalier, Mona Makebrandt 2016 / Foto HS OWL 1950er Jahre Telefontischchen / Foto HS OWL

Lippisches Tischchen: Der Kavalier, Mona Makebrandt 2016 / Foto HS OWL
1950er Jahre Telefontischchen / Foto HS OWL

Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, dem 22. November 2016, um 19 Uhr

Detmold. Neue Sonderausstellung in der Designsammlung im Lippischen Landesmuseum Detmold: Unter dem Titel „Tischchen“ werden 18 kleine Tische vom 19. bis 21. Jahrhundert gezeigt, darunter 7 Tischchen, die während der letzten Semester an der Hochschule OWL im Lehrgebiet Möbelentwicklung bei Prof. Iris Baum entstanden. Die Ausstellung wird am 22. November 2016 um 19 Uhr im Museum eröffnet.

Ab dem 18. Jahrhundert entwickelte die Innenarchitektur eine Vielzahl kleiner Tischchen in unterschiedlichsten Formen. Diesen, nicht selten auf raffinierte Weise sehr funktional konzipierten Typus gibt es bis heute, so Prof. Dr. Andreas K. Vetter, Kunsthistoriker am Fachbereich Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur und Kurator der Designsammlung. Auf einem mittigen Ständer oder auf drei, beziehungsweise vier Beinen stehend sind diese Assistenzmöbel aufgrund ihrer leichten Bauweise höchst mobil und lassen sich flexibel und individualisierend in den Räumen aufstellen. Sie gruppieren sich um den Menschen und dienen ihm mit unterschiedlicher Spezialausstattung. Ihr Oberteil wird als Platte oder als Korpus in Kombination mit Schubkästen und beweglichen Elementen angefertigt: zur Präsentation von Kunstgegenständen oder zum Aufstellen von Blumentöpfen, als Nähtisch, Spieltisch, Schreibtisch, Schminktisch, Garderobentisch.

Die Ausstellung zeigt Beispiele für diesen Möbeltyp aus mehreren Epochen. Sie beginnt mit einem hochwertig furnierten Boudoirtischchen aus der Biedermeierzeit des frühen 19. Jahrhunderts und einem aufwändigen Satztisch aus dem Wiener Jugendstil des frühen 20. Jahrhunderts. Es folgen zwei Beispiele aus den formal besonders funktional und sachlich ausgerichteten 1920er/30er Jahren, der sogenannten Klassischen Moderne, die sich vor allem durch die Verwendung industrieller Materialien wie Stahlrohr auszeichnete. Phantasievoll und mit großer Begeisterung für das damals modische Resopal entwarfen die Designer der 1950er Jahre, die mit fünf Exponaten in der Ausstellung vertreten sind. „Leider lassen sich hier typischerweise weder Entwerfer noch Hersteller identifizieren“, bedauert Vetter.

Aus heutiger Produktion stammen zwei innovativ entworfene und hochwertig gefertigte Sekretäre der Detmolder Firma YOMEI. Mit den letzten fünf Beispielen blickt die Ausstellung in die unmittelbare Zukunft und zeigt aktuelle Studien aus der Möbelentwurfslehre des Fachbereichs Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur. Diese Serie – „Lippische Tischchen“ und „Erinnerte Tischchen“ genannt – wurde von Studierenden im Lehrgebiet Möbelentwicklung entworfen und in der Tischlerei der Hochschule gebaut, betreut wurden die Arbeiten von Prof. Iris Baum.
Die Ausstellung selbst wurde durch die Masterstudentin Franziska Müskens entworfen und zusammen mit Markus Opitz und seinem Tischlerei-Team umgesetzt.

Zur Vernissage am 22. November 2016 werden u.a. Prof. Iris Baum und der Detmolder Unternehmer André Schelbach sprechen, der für seine Firma YOMEI GmbH Möbel entwirft und zwei davon vorstellt. Die Ausstellung ist bis zum 26. März 2017 zu sehen. Die Designsammlung ist eine Kooperation der Hochschule OWL mit dem Lippischen Landesmuseum und umfasst heute über 150 Objekte von 1850 bis in das 21. Jahrhundert. Für Angehörige der Hochschule Ostwestfalen-Lippe ist der Eintritt zur Designausstellung frei.

Ausstellungsort: Lippisches Landesmuseum, Ameide 4, 32756 Detmold

Öffnungszeiten: Di-Fr, 10.00-18.00 Uhr, Sa-So und feiertags 11.00-18.00 Uhr

Dauer: 23. November 2016 bis 26. März 2017

Kontakt (für Presseanfragen): Prof. Dr. Andreas K. Vetter, Tel. (05231) 769-6117

www.designsammlung-detmold.de

Bild- und Textquelle: Lippisches Landesmuseum Detmold