Neues Denken in alten Mauern: Das Projekt Smart Country Side setzt mit der

Michael Stolte (GfW Höxter), Heidrun Wuttke (GfW Höxter), Steffen Hess (Fraunhofer IESE), Lina Polom (CiMa), Eileen Wagner (Open Knowledge Foundation Germany e.V.), Thekla Merfort (Kreis Lippe), Hannes Jähnert (freiberuflicher Berater), Dr. Axel Häusler (HS OWL), Ann-Kathrin Habighorst, Jörg Düning-Gast (Verwaltungsvorstand Kreis Lippe), Olaf Konrad, Dr. Stefan Ostrau und Dr. Klaus Schafmeister (alle Kreis Lippe).

Michael Stolte (GfW Höxter), Heidrun Wuttke (GfW Höxter), Steffen Hess (Fraunhofer IESE), Lina Polom (CiMa), Eileen Wagner (Open Knowledge Foundation Germany e.V.), Thekla Merfort (Kreis Lippe), Hannes Jähnert (freiberuflicher Berater), Dr. Axel Häusler (HS OWL), Ann-Kathrin Habighorst, Jörg Düning-Gast (Verwaltungsvorstand Kreis Lippe), Olaf Konrad, Dr. Stefan Ostrau und Dr. Klaus Schafmeister (alle Kreis Lippe).

Auftaktveranstaltung in Marienmünster Impulse für eine digital vernetzte Zukunft

Welche Chancen bietet die Digitalisierung im Ländlichen Raum? Wie lassen sich die Bereiche Mobilität, Ehrenamt und Quartiere digital vernetzen? Dies war eine  der Fragen der Auftaktveranstaltung zum Projekt Smart Country Side, die am 30.11.2016 in Marienmünster stattfand. Die Abtei Marienmünster wurde als Veranstaltungsort bewusst gewählt, da deren historische Gemäuer nicht nur eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft bilden. Auch deren  Klostergründung selbst kann als ein frühes „Gemeinschaftsprojekt“ von  Lippe und Höxter angesehen werden kann – ebenso wie Smart Country Side. Die aktuelle Kooperation besteht aus der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW) im Kreis Höxter und dem Kreis Lippe,  die gemeinsam das Projekt Smart Country Side realisieren.

„Mit  Smart Country Side wollen wir die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen, um bürgernahe Lösungen für mehr Lebensqualität zu finden. Digitalisierung überwindet räumliche Distanzen und kann die Menschen stärker am Leben teilhaben lassen, auch wenn oft genau das Gegenteil befürchtet wird.“, zeigt Landrat Dr. Axel Lehmann auf. So wäre es zum Beispiel möglich, durch den Einsatz von intelligenten Systemen das Ehrenamt durch Kommunikationsplattformen oder assistierten Einsatzplanungen zu unterstützen.

Landrat Spieker baut auf eine rege Bürgerbeteiligung, die zentraler Bestandteil des Projekts ist:  „Smart Country Side bietet eine große Chance für den ländlichen Raum. Neue technische Trends bieten uns neue Perspektiven und wenn wir auf Zack sind, können wir die vielfältigen Möglichkeiten zum Vorteil des ländlichen Raumes nutzen und breite Bevölkerungskreise zum Mitmachen gewinnen, um viele gute Ergebnisse zu erzielen.“

Auf die Verbesserung  der Kommunikation zwischen Bürgern und der öffentlichen Hand baut auch Referentin Eileen Wagner, Content Managerin bei der Open Knowledge Foundation Germany : „Digitale Werkzeuge und Innovationen haben gerade im ländlichen Raum unglaubliches Potenzial, gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, die Lebensqualität zu steigern und die Kommunikation zwischen Staat und Bürger zu verbessern.“

Dr. Axel Häusler, Sprecher des Forschungsschwerpunktes nextPlace und Professor für Digitale Medien und Entwerfen an der Hochschule OWL, skizzierte in seinem Vortrag anschaulich Möglichkeiten, wie Kommunen Daten klug nutzen können. So können z.B. durch das Anlegen interaktiver Karten und Simulationsmodelle viele Daten dazu genutzt werden, neues Wissen und belastbare Grundlagen für Planungsentscheidungen abzuleiten.

Unter den rund 100 Teilnehmern waren neben potenziellen Netzwerk- und Kooperationspartnern auch Multiplikatoren aus den Kreisen Höxter und Lippe sowie Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien sowie Zivilgesellschaft vertreten. Nach der Begrüßung und zwei Vorträgen im Plenum wurden in den vier Workshops die Themenblöcke Digital vernetzte Mobilität,  Digitales Ehrenamt, Digitale Quartiere und E-Governance behandelt. Die Ergebnisse der Veranstaltung dienen als Richtschnur für die weitere Projektarbeit, die eine Bedarfsanalyse und Modellprojekte mit den Beteiligten vor Ort beinhalten soll.

Die Auftaktveranstaltung machte deutlich, dass die Digitalisierung im ländlichen Raum angekommen ist. Jetzt gilt es, diesen Wandel aktiv zu nutzen, d. h. innovative Lösungsansätze vorzudenken und zu erproben, die die Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit in Höxter und Lippe nachhaltig verbessern. Wie bei der Glasfaserversorgung, bei der Nahversorgung, der Mobilität und der ärztlichen Infrastruktur: Dort, wo weniger Menschen wohnen, versagt der Markt, schafft nicht das Angebot, das nachgefragt wird. Hier bietet das Projekt Smart Country Side die Möglichkeit, Bedarfe der Bürger konkret zu ermitteln und hierfür die passenden Modellprojekte zu schaffen, die Vorbildcharakter auch für andere ländliche Regionen haben. Die Digitalisierung ersetzt nicht das Dorf, die Gemeinschaft und gewachsene Identitäten, sie schafft keine virtuellen Realitäten sondern, klug genutzt, Erleichterung und mehr Qualität im alltäglichen Leben der Bürger.

Darüber möchten die drei Projektmanagerinnen, Ann-Kathrin Habighorst, Thekla Merfort und Heidrun Wuttke, die das Projekt maßgeblich betreuen, mit den Bürgern vor Ort sprechen, gemeinsam die Chancen erörtern und die Bedarfe festlegen. Die Akteure aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Verbände, Vereinen, Bildungseinrichtungen und aus der Zivilgesellschaften sind die Ideengeber, Kraftquellen, Mitgestalter und Multiplikatoren des Projektes Smart Country Side.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe