Talkrunde mit Borris Ortmeier und Johannes Remmel Minister Johannes Remmel (rechts) informierte sich über die LEADER-Projekte von Nordlippe e.V. auf der Aktionsbühne der IGW in Berlin. Moderation: Birgit Keller. Foto: Terschüren
Berlin. „Lasst alte Tierrassen im Dorf“ – so, oder so ähnlich könnte sie lauten, eine, der Botschaften, die Dr. Rudolf Diekmeier vom Verein „Tiere im Dorf“ e. V. auf der Internationalen Grünen Woche 2017 (IGW) in Berlin vermittelte. Bei einem launigen Quiz rund um Vierbeiner in den Ställen, auf den Wiesen und dem Wald teste er das Wissen des engagierten Publikums. Etwas früher hatte bereits Borris Ortmeier, Geschäftsführer und Regionalmanager der LAG Nordlippe e. V. die Gelegenheit, LEADER-Projekte seiner Region in einer Talkrunde Minister Johannes Remmel und den Messebesuchern vorzustellen.
„Es gilt Schätze, die teilweise erst noch identifiziert werden müssen, zu heben“, erklärte Remmel und verwies auf die stolze Bilanz von derzeit 28 LEADER-Projekten. Mit dabei wieder die Region Nordlippe mit den Gemeinden Dörentrup, Kalletal, Extertal sowie der Stadt Barntrup.
Chance und Verpflichtung zugleich für viele ehrenamtliche Akteure, deren nachhaltige Projekte zum Teil langfristig gefördert werden. „Anders als bei anderen Förderprogrammen entscheiden die Regionen selbst, welche Schwerpunkte sie wann und wie umsetzen wollen“, erklärte Ortmeier, der für sein Budget von 2 Mio. Euro weitere Ideen in den Bereichen Energieeffizienz durch erneuerbare Energien, interkommunale Zusammenarbeit und Steigerung der Attraktivität Nordlippes sucht. „Gute Chancen haben Initiativen, die familienfreundlich sind, touristisch orientiert und Wirtschaft wie Landwirtschaft fördern“, verdeutlichte Ortmeier. Akteure sollten bereit sein, ehrenamtlich zu arbeiten und einen Teil der Investitionen selbst zu tragen.
Zwei Beispiele für erfolgreiche LEADER-Projekte: Der „Weg der Blicke“ verbindet den Extertal- sowie den Kalletalpfad mit dem Dörentruper und Barntruper Rundweg. Wanderer erwartet ein gut markierter Wanderweg mit informativen Panoramatafeln. Die Strecke ist in zehn Etappen eingeteilt, die zwischen elf und 18,7 Kilometern lang sind. Die einzelnen Abschnitte werden konkret beschrieben, einschließlich lohnender Ziele, höchste und tiefste Punkte und der Möglichkeit von Downloads. So kann jeder jeden Tag entscheiden, was er sich zutraut.
Dörentrup etabliert sich touristisch als „Dorf der Tiere“ und das gleich mehrfach. Zum einen werden für kleine Tierfilmer und Schulklassen Erlebnistage organisiert, bei denen die Kinder Nordlippe hautnah erleben. Zum andern gilt das Augenmerk, alten Tierrassen, Nutz- und Haustieren, nicht domestizierten Tieren wie dem Waschbär und den wilden Tieren in Wald und Flur, z. B. dem Fuchs. Es gibt ein Sika-Wildgehege und die Möglichkeit, zu beobachten, was sich in einem Fuchsbau übers Jahr so tut. „Außerdem planen wir ein Beweidungsprojekt, bei dem wir Landschaft, Freizeit und Bio-Fleisch-Produktion unter einen Hut bringen wollen“, berichtete Dr. Rudolf Diekmeier. Wissen und Spaß, das hatten und haben sich die Nordlipper auf die Fahne geschrieben, vor Ort, auf der IGW in Berlin 2017 und darüber hinaus!
Bild- und Textquelle: LAG Nordlippe e. V.
