Vorstellung des 4. kommunalen Bildungsberichts für den Kreis

Stellen den Bildungsbericht für den Kreis Lippe vor (von links): Karl-Eitel John (Verwaltungsvorstand beim Kreis Lippe), Dr. Peter Pahmeyer, Bildungsausschuss-Vorsitzender des Kreises Lippe, Dr. Claudia Böhm-Kasper, Landrat Dr. Axel Lehmann und Markus Rempe.

Eine Bestandsaufnahme der Bildungsregion Lippe

Bereits zum vierten Mal hat der Kreis jetzt eine umfassende Bestandsaufnahme der Bildungsregion Lippe vorgestellt. Im kommunalen Bildungsbericht werden die aktuellen Entwicklungen zum Bildungsgeschehen von der frühkindlichen Bildung und Betreuung über die schulische und berufliche Bildung bis zur Weiterbildung abgebildet. Neben Zahlen, Daten und Fakten stehen in diesem Jahr die zukünftigen Herausforderungen und Auswirkungen der Digitalisierung im Mittelpunkt.

Rund 120 Menschen waren der Einladung des Kreises in die Lipperlandhalle gefolgt. „Unser zukünftiges Leben und Arbeiten wird sich in vielen Bereichen erheblich verän­dern. Dies betrifft neben großen Umwälzungen in der Wirtschaft ebenso den Bildungsbereich und die Veränderung von Lehr- und Lernprozessen“, betonte Landrat Dr. Axel Lehmann. „Wie können und müssen wir unsere Bildungsein­richtungen, aber auch die Lehrenden und Lernenden auf diesem Weg unterstützen? Darüber gilt es zu diskutieren“, so Lehmann. Prof. Dr. Jürgen Krahl, Präsident der Hochschule OWL, betonte in seinem Grußwort die besondere Bedeutung einer lehrenden wie forschenden und zudem international vernetzten Hochschule für die Regionalentwicklung. In der noch engeren Vernetzung der Bereiche Bildung, Wirtschaft und Forschung mit dem Innovation Campus Lemgo hob er die besonderen Potenziale für die Stadt, den Kreis wie auch die Region OWL hervor. Dr. Claudia Böhm-Kasper, die den Bericht in den vergangenen Monaten erarbeitet hat, stellte u.a. heraus, dass durch den Zuzug überwiegend junger Menschen das Bildungswesen vor quantitativen wie auch qualitativen Herausforderungen stehe, z.B. in Bezug auf die Bereitstellung von KiTa- und Schulplätzen oder die Integration in Arbeit und Gesellschaft. Ein weiteres Thema, das der Bildungsbericht aufgreift, ist die hohe Deckungslücke zwischen Angebot und Nachfrage bei der dualen Ausbildung. Trotz positiver wirtschaftlicher Entwicklung sei die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge gesunken. Seit 2009 habe sich die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um rund 10.000 erhöht, gleichzeitig seien mehr als 200 Ausbildungsverträge weniger geschlossen worden. Dabei sei das Interesse an einer dualen Ausbildung unter den Abiturienten zuletzt gestiegen. Die Unternehmen sollten für die Besetzung von Ausbildungsstellen also gute Voraussetzungen vorfinden.

Unter dem Titel „Lehren und Lernen in einer digitalisierten Welt und die Notwendigkeit einer Inkompetenzkompensationskompetenz“ sprach Dr. Mark Ullrich von der Goethe-Universität Frankfurt. Er stellte heraus, wie Bildungsprozesse von der Digitalisierung profitieren können bzw. welche Risiken auftreten oder noch zu erwarten sind und wie Erziehende und Lehrkräfte den zukünftigen Herausforderungen begegnen können. Laut Ullrich ist es wichtig zu diskutieren „wie die Erziehenden und Lehrkräfte zukünftig agieren sollten, um den notwendigen Kompetenzerwerb von Vorschulkindern, Schülerinnen und Schüler sowie lernenden Erwachsenen erfolgreich zu gestalten, um deren gelingende gesellschaftliche Teilhabe zu gewährleisten“.

Unter der Moderation von Markus Rempe, Leiter Fachdienst Bildung beim Kreis Lippe, gab es zum Ende der Veranstaltung die Möglichkeit zur Diskussion, die die Vertreter aus Bildung, Politik und Wirtschaft gerne nutzten.

Der Bildungsbericht kann unter www.kreis-lippe.de (Bildung & Kultur/Publikationen) heruntergeladen werden. Für Rückfragen steht Dr. Claudia Böhm-Kasper unter (0 52 31) 62 4791 gerne zur Verfügung.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe