Grohnde im Lemgoer Rat: Grüne kritisieren Nein zur Atomdebatte

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Der Lemgoer Rat möchte sich nicht mit einem Antrag auf Abschaltung des AKW Grohnde befassen. Dies haben CDU, BfL, FDP und Teile der SPD im Rat beschlossen. Die Grüne Fraktion hatte einen Antrag für eine Resolution gestellt, so wie sie schon Detmold, Blomberg und Barntrup z.T. einstimmig beschlossen hatten.

Dazu erklärt Fraktionsvorsitzender Dr.Burkhard Pohl: „Es ist verbohrt, wenn sich CDU, BfL und FDP mit Geschäftsordnungstricks vor einer Debatte drücken. Schließlich haben diese Parteien selbst immer wieder Resolutionen an Land und Bund beschlossen, wenn sie dies für richtig hielten: zur Windkraft, zum Ruhrgebiet, zu Kanalprüfungen, usw. Wir Grünen haben ihnen dieses Recht selbstverständlich zugestanden.

Es ist mehr als kurzsichtig, wenn Lemgoer Ratspolitiker sich nur für das zuständig sehen, was innerhalb der Stadtmauern geschieht und was in das eigene Weltbild passt. Manche fühlen sich von der Nähe zur Windkraft betroffen, aber nicht von geringen Abständen zur Atomkraft. Dabei ignorieren sie, welche katastrophale Gefahr bei einem Atomunfall auch Lemgo drohen würde.

Mittlerweile 250 meldepflichtige Ereignisse haben das Vertrauen in die Sicherheit des AKW Grohnde erschüttert. Immer wieder ist der Reaktor über Monate abgeschaltet. 2016 wurden Schäden im Nachkühlbereich bekannt, die lange Jahre übersehen worden waren. Jüngst erfuhr die Öffentlichkeit von einem sog. Renegade-Alarm wegen einer möglichen Terrordrohung durch ein vom Radar verschwundenes Flugzeug. Dafür wurden mehrere Atomanlagen evakuiert, auch Grohnde.

Deshalb rufen wir alle Bürgerinnen und Bürger auf: Machen wir es wie Detmold, Vlotho, Barntrup und Blomberg – dort lehnt man den Weiterbetrieb von Grohnde per Ratsbeschluss ab. Unterstützen wir den Wunsch nach einer zügigen Abschaltung dieses gefährlichen Reaktors.“

Textquelle: Bündnis 90/Die Grünen Lemgo