IHK initiiert Dialog zwischen Unternehmen und Verwaltung

Gemeinsam aktiv für den Standort Barntrup: IHK-Hauptgeschäftsführer Axel Martens, Barntrups Kämmerer Uwe Schünemann, der Geschäftsführer der KEB Automotion KG, Ralf Lutter, der Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, Mickel Biere, Barntrups Bürgermeister, Jürgen Schell, die stv. Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, Andrea Hegerbekermeier, sowie die Referentin für Planung und Verkehr bei der IHK Lippe, Jenny Krumov (v.l.n.r.)

Finanzausstattung muss verbessert werden

Von der schwierigen Haushaltslage, über die Entwicklung der Unternehmen bis hin zum Image Barntrups, die Diskussionsthemen beim Wirtschaftsdialog bei der KEB Automation KG waren vielschichtig. Anlass für den Austausch zwischen Firmenvertreter und der Barntruper Verwaltung war das Kommunale Wirtschaftsgespräch, das die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) unter Beteiligung des lokalen Handwerks organisierte.

„Um die Kommune nach vorn zu bringen, muss mehr für die Stadt geworben werden“, ist sich Bürgermeister Jürgen Schell sicher. „Wir haben starke Firmen vor Ort, aber kaum jemand weiß darüber Bescheid.“ In dem Zuge müsse auch die kommunale Homepage mehr Informationen zu den Unternehmen und den generellen Vorzügen der Stadt bieten, appellierte ein Teilnehmer in Richtung Verwaltung. Gegenwärtig ist die Stadt bereits dabei, den Service auf der eigenen Homepage zu optimieren. Geplant ist ein Online Bürgerservice, mit dessen Hilfe eine Vielzahl von Dienstleistungen künftig zeitsparender erledigt werden können.

Aber auch in anderen Bereichen tut sich etwas. Um der zunehmenden Überalterung Rechnung zu tragen, wurde ein Seniorenwohnheim errichtet. Zudem wird derzeit eine Pflegeeinrichtung gebaut. Neue Wohnmöglichkeiten zu schaffen ist allerdings nur die eine Seite der Medaille. Die andere Seite stellt für die Kommune eine echte Herausforderung dar. In Barntrup gibt es gegenwärtig etwa 135 Immobilien, deren Eigentümer über 69 Jahre alt sind. Ob für alle diese Häuser ein Nachfolger gefunden wird, bleibt offen. Fest steht, dass die Kommune in einer schwierigen Haushaltslage steckt. Zwar hat sie 2016 etwa 20 Millionen Euro eingenommen, musste allerdings ein gutes Drittel der Einnahmen (ca. 7,5 Millionen Euro) als Kreisumlage an den Kreis Lippe abführen. „Auf dieser Basis zu wirtschaften ist ein schwieriges Unterfangen“, beschreibt Kämmerer Uwe Schünemann die Situation. Eine der Haupteinnahmequellen der Stadt und für die Unternehmen von hoher Bedeutung ist die Gewerbesteuer. Der Hebesatz ist erheblich höher als in den niedersächsischen Kommunen und beschert Barntrup dadurch einen entscheidenden Standortnachteil gegenüber seinen Nachbarn.

Einig waren sich alle Anwesenden, dass die Finanzausstattung der Kommune seitens Bund und Land verbessert werden muss. Denn ein Großteil der kommunalen Ausgaben ist den gesetzlich übertragenen Aufgaben, vor allem im Sozialbereich, geschuldet.

Bild- und Textquelle: IHK Lippe