Schnelle und zuverlässige mikrobiologische Lebensmitteluntersuchung

Auf der Industrieausstellung im Foyer der Lipperlandhalle wurden Geräte aus dem Laboralltag präsentiert.

Ein Großteil lebensmittelbedingter Erkrankungen hat mikrobielle Ursachen. Auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene informierten sich  mehr als 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Industrie, Lebensmittelüberwachung und Laboren auf dem 8. Symposiums „Schnellmethoden und Automatisierung in der Lebensmittel-Mikrobiologie“ an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Lemgo über neue, schnelle mikrobiologische Analyseverfahren. Unübersehbar war der Wunsch der Anwender, die lebensmittelmikrobiologische Analytik mehr als bisher zu Automatisieren.

Krankheitsausbrüche ausgelöst durch Mikroorganismen wie Salmonella, Listeria, Noroviren und Co. in Lebensmitteln finden sich immer wieder in den Schlagzeilen und verunsichern Verbraucherinnen und Verbraucher, die Lebensmittel erwarten, die mikrobiologisch sicher und gesundheitlich unbedenklich sind. Die Lebensmittelindustrie ist dazu verpflichtet ihre Produkte mikrobiologisch untersuchen zu lassen und sichere Produkte in den Markt zu bringen. Dieser Anforderung kommt die Lebensmittelindustrie umfänglich nach, in dem sie in eigenen Laboren und/oder Dienstleistungslaboren ihre Rohstoffe und Endprodukte untersuchen lässt. Oftmals sind die mikrobiologischen Untersuchungsmethoden jedoch kostspielig und vor allem langwierig.

Über schnelle Methoden zum Nachweis von pathogenen und verderbserregenden Mikroorganismen in Lebensmitteln informierten sich mehr als 130 Fachleute aus Industrie, Forschung, Untersuchungslaboren und Lebensmittelüberwachung im Rahmen des Symposiums „Schnellmethoden und Automatisierung in der Lebensmittel-Mikrobiologie“, das am 20. und 21. Juni 2017 in der Hochschule Ostwestfalen-Lippe stattfand. Die seit 1994 turnusmäßig stattfindende Veranstaltung zeigt neue Entwicklungen in der Lebensmittelmikrobiologie auf, die sichere und schnelle Ergebnisse liefern.

Die Tagung wird unter Beteiligung der beiden großen Deutschen Wissenschaftlichen Fachgesellschaften DGHM (Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie) und VAAM (Vereinigung für Allgemeine und Angewandt Mikrobiologie), die sich in einer gemeinsamen Fachgruppe mit lebensmittelmikrobiologischen Fragen beschäftigen, von der Mikrobiologie im Fachbereich Life Science Technologies an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe ausgerichtet. Die wissenschaftliche Leitung der Veranstaltung hatte Professorin Dr. Barbara Becker inne. Sie vertritt seit 2002 das Fach Mikrobiologie an der Hochschule OWL und ist daneben in zahlreichen Fachgremien tätig.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland und dem europäischen Ausland besuchten die Veranstaltung, deren Ziel es ist, durch Fachvorträge und Industrieausstellung den Stand der aktuellen mikrobiologischen Schnellmethodenentwicklung aufzuzeigen. 17 Referenten und Referentinnen berichteten in wissenschaftlichen Vorträgen über ihre Erfahrungen mit modernen mikrobiologischen Untersuchungsverfahren oder über den Nachweis spezieller Bakterien und Viren in Lebensmitteln. Die umfangreiche Industrieausstellung im Foyer der Lipperlandhalle bot Anwenderinnen und Anwendern die Möglichkeit, an den ausgestellten Geräten direkt den Umgang auszuprobieren, der den Alltag in den Untersuchungslaboren bestimmt. Die Verfahren müssen schnell Analyseergebnisse liefern, die Befunde müssen sicher sein und die Verfahren müssen für das Laborpersonal leicht in der Anwendung und einfach in der Auswertung sein.

Im Auftaktvortrag wurde deutlich, dass ein Großteil lebensmittelbedingter Erkrankungen eine mikrobielle Ursache hat. Auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene wird über die Verbesserung der Lebensmittelsicherheit entlang der gesamten Lebensmittelkette bis zum Verzehr beraten. In weiteren Vorträgen wurde über bestimmte Nachweisverfahren berichtet aber auch über deren Grenzen. Unübersehbar war der Wunsch der Anwender, die lebensmittelmikrobiologische Analytik mehr als bisher zu Automatisieren.

Insgesamt fand das wissenschaftliche Programm, die Industrieausstellung sowie die Abendveranstaltung eine sehr positive Resonanz. Als Auftakt zur Abendveranstaltung in der Lipperlandhalle erstaunte Andreas Gebhardt mit seiner Jonglage das Publikum. Der Ökonom, Projektberater und Jongleur machte mit seinem Thema: „Was wäre ich bloß ohne Fehler – Fall-Beispiele eines Jongleurs“ deutlich, dass Fehler Impulse für Veränderungen geben können.

Bild- und Textquelle:  Hochschule Ostwestfalen-Lippe