Mais: Sturmtief verursacht Ernteerschwernisse

Foto von Florian Pottkamp
Die Mais- und Zuckerrübenernte ist im Gange. Die Bauern bitten um Rücksicht und Verständnis im Straßenverkehr.

Mais- und Zuckerrübenernte:

Bauern bitten um Rücksicht im Straßenverkehr

Lippe. Die Mais- und Zuckerrübenernte ist im Gange. Maishäcksler, Rübenroder und –mäuse und Trecker mit Anhängern sind jetzt wieder unterwegs. Nach dem Roden werden die Zuckerrüben am Feldrand in sogenannten Rübenmieten gelagert. Von dort werden sie mit der sogenannten Rübenmaus aufgenommen, vorgereinigt und auf die bereitstehenden Fahrzeuge geladen. Die LKW‘s bringen die Rüben dann zur Zuckerfabrik. Mit der Maisernte sind vermehrt Traktoren mit Anhängern unterwegs, die den Mais vom Feld zu den Höfen transportieren. „Da kann es auf den Straßen, besonders an den Einmündungen der Feldwege, schon mal eng werden, so der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe Dieter Hagedorn. Gefährlich werde es dann, wenn die Sonne tief stehe, es bereits dunkel oder gar nebelig sei. „Wir bitten alle Verkehrsteilnehmer um erhöhte Vorsicht im Straßenverkehr“, so Hagedorn. „Unsere landwirtschaftlichen Fahrzeuge sind zwar groß, aber nicht so schnell wie die meisten anderen Fahrzeuge auf unseren Straßen.“

 

Besonders, bei regnerischem Wetter und wenn Straßen durch Ernte- und Transportfahrzeuge verschmutzt seien, müsse man daran denken, dass der Bremsweg deutlich länger sei. „Wir Bauern geben uns zwar große Mühe, die Straßen schnell wieder zu reinigen. Durch den Erdanhang an den Reifen lassen sich besonders bei nassem Wetter kurzfristige Verschmutzungen jedoch nicht vermeiden“, bittet der stellvertretende Vorsitzende Reinhard Petig um Verständnis. Zudem weist er darauf hin, dass die Transportgespanne oft mit großvolumiger Bereifung und niedrigem Innendruck ausgestattet sind, „um den Druck auf den Ackerboden zu minimieren und den Boden schonend zu bearbeiten.“ Diese breiten und wuchtigen Reifen hätten auf der Straße dann allerdings eine höhere Geräuschentwicklung zur Folge. Petig: „Die Abrollgeräusche sind deutlich lauter als bei einem LKW mit vergleichbarer Fahrgeschwindigkeit.“ Mit einer Breitbereifung seien auch Fahrzeugbreiten von drei Metern keine Seltenheit. Hier sei deshalb besondere Rücksichtnahme von allen Verkehrsteilnehmern gefordert.

Mais: Sturmtief verursacht Ernteerschwernisse

„Der Mais hat bis vergangene Woche, bis zum Sturmtief Sebastian (13.9.2017), im wahrsten Sinne gut gestanden“, schildert Hagedorn. „Dann aber kippte das Sturmtief die guten Aussichten, der Sturm drückte kurzerhand den Mais nieder.“ Die kräftigen Windböen hätten Schäden von etwa 30 bis 40 Prozent im Kreis Lippe verursacht. „Die Schäden sind regional sehr unterschiedlich von Totalschaden bis überhaupt nicht“, erläutert der Vorsitzende. Vielfach seien sie punktuell und meist dort wo die kräftigen Windböen in die Bestände gedrückt hätten. Die abgeknickten Maisbestände müssten nun schnell geerntet werden, um die Qualitäten zu halten, sofern die Felder befahrbar seien. Zudem sei die Ernte der Lagerbestände deutlich schwieriger, aufwendiger und langsamer als unter normalen Bedingungen“, erläutert Hagedorn.

 

Nach einer sehr durchwachsenen Getreideernte hält jetzt noch die Aussicht auf eine gute Zuckerrübenernte die Laune der Landwirte hoch. „Bei den Zuckerrüben erwarten wir eine gute bis sehr gute Ernte“, berichtet Hagedorn. Die Bauern hoffen hier auf Sonnenschein für eine gute Entwicklung der Zuckergehalte.

Bild- und Textquelle:  Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband