Don-Voß-Frauen kassieren erste Saisonniederlage

Laura Schulte boxt diesen Eckball mit all ihrer Dynamik sicher weg

SV Thülen – FC Donop-Voßheide I 2:1 (0:0)

Am 7. Spieltag ist es passiert. Nach einer turbulenten Endphase verlor der FC mit 2:1 beim heimstarken SV Thülen.

Gleich beim Treff in Donop kam die Hiobsbotschaft für das Trainergespann Winkelmann/Reinhold. Arbeitsbiene Charlotte Meier (schon 8 Torvorlagen) wurde am Morgen von einem Hund gebissen, musste genäht werden, und bekam vom Arzt Sportverbot. Dies machte einen dicken Strich durch die Rechnung des Trainers, der nur zu gerne zum vierten Mal hintereinander dieselbe Startelf aufgeboten hätte. So wurde das System vom erfolgreichen 3-4-2-1 auf ein 4-3-2-1 umgestellt, und Marina Niemeier rückte ins Team. Katharina Opitz wurde auf Laura Vorderwülbecke, und Milena Szymkowiak auf Anna Hammerschmidt angesetzt.

Von Anfang an entwickelte sich ein äußerst verbissenes, teilweise überhart geführtes Spiel auf dem tiefen Rasen am Scheid. Am Ende standen 2 gelbe Karten für den FC, und 4 gelbe Karten für den SV Thülen in der Statistik. Torchancen Mangelware in den ersten 45 Minuten, außer je einer dicken Gelegenheit auf beiden Seiten. Thülens Goalgetterin Laura Vorderwülbecke wähnte sich in der 35. Minute wohl im falschen Film, als sie (von Katharina Opitz über min. 30 Meter im Vollsprint verfolgt) freistehend vor Torhüterin Laura Schulte in allerletzter Sekunde von ihrer Verfolgerin in Mats-Hummels-Manier sauber abgegrätscht wurde. In der letzten Spielminute der ersten Halbzeit setzte Jana Wiemann einen direkten Freistoß an den linken Pfosten, der Anna-Lena Meier direkt vor den starken rechten Fuß zurück sprang, aber leider traf sie den Ball nicht richtig, und die Chance mit einer Führung in die Halbzeit zu gehen war vertan. Gezeichnet vom Abnutzungskampf taumelten beide Mannschaften in die Kabine. Beim FC hatte es in der ersten Halbzeit vor allem Jenny Friedel und Jasmin Butz heftig erwischt.

Ohne Wechsel ging es in die zweite Halbzeit. Die wieder zahlreich vertretene FC-Kolonie hatte in der 60. Minute bereits den Torschrei auf den Lippen, aber Jenny Friedels gefühlvoller Schlenzer klatschte leider wieder nur an die Latte. In der 77. Minute hatte Trainer Winkelmann ein Einsehen mit der durch ständiges überhartes Einsteigen schwer gezeichnete FC-Goalgetterin, und wechselte selbige gegen Anna-Sophie Meyer aus. Zu diesem Zeitpunkt hatten bereits vier Spielerinnen von Thülen eine gelbe Karte gesehen. Marina Heidebrecht rückte ganz nach vorne. Dann kamen die letzten 3 Spielminuten, die wohl kaum einer der auf dem Platz anwesenden so schnell vergessen wird. In der 89. Minute setzte sich Laura Vorderwülbecke über rechts durch, und schlug aus vollem Lauf – quasi von der Seitenlinie, ca. 3m vor der Torauslinie – eine Flanke in die Mitte. Zum Entsetzen aller FC-Sympathisanten und –Spielerinnen senkte sich diese Flanke hinter FC-Torhüterin Laura Schulte zum 1:0 ins linke obere Toreck. Die Entscheidung? Mittnichten! Unmittelbar nach Wiederanstoß kam ein schöner Flachpass in den Strafraum bei Anna-Lena Meier an, die den Haken schlagen will, aber unsanft von den Füßen geholt wird: Elfmeter in der 90. Minute! Jana Wiemann verwandelt (wie fast immer) traumwandlerisch sicher zum 1:1. Der Endstand? Nein! Der Schiedsrichter zeigt 2 Minuten Nachspielzeit an, Thülen hat Anstoß. Nach einigen Mittelfeld-Scharmützeln bekommt die Heimmannschaft nochmal einen Freistoß, quasi direkt an der Mittellinie. 20 Spielerinnen im FC-Strafraum, und es kommt wie es kommen musste: Der lang geschlagene Ball kommt direkt am 5-Meter-Raum runter, und Madeline Monique Habbel berührt irgendwie noch den Ball, der unhaltbar für Laura Schulte ins kurze Eck trudelt. Unmittelbar danach ist die Partie zu Ende.

Am Ende waren sich alle Beteiligten einig, ein großartiges Frauenfußballspiel mit zwei starken Mannschaften, und einem sehr glücklichen Sieger gesehen zu haben, aber das ist halt Fußball. Nach dem Eintreffen der anderen Ergebnisse gab es auch wieder lächelnde Gesichter im FC-Lager, da der direkte Verfolger SuS Scheidingen überraschend zu Hause gegen den SV Upsprunge 1:5 verlor, und sich somit an dem komfortablem 4-Punkte Vorsprung an der Tabellenspitze für die Lipperinnen nichts geändert hat.

Nächste Woche geht es zu Hause gegen die Zweitvertretung des Herforder SV, eine sicherlich äußerst reizvolle Begegnung.

Bild- und Textquelle: FC Donop-Voßheide v. 2003 e.V.