Johanniter senden Hilfstransport nach Ungarn

Anne-Lotte von Ledebur überwacht die Verladung der fünf Tonnen Hilfsgüter

Selbst Inkontinenzmaterial ist Mangelware

Minden/Lippe/Ostwestfalen. Fünf Tonnen Hilfsgüter – medizinische Geräte, Verbandsmaterialien, Einwegspritzen, Krankenbetten, Matratzen und vieles mehr – sind zurzeit auf ihren 1.200 Kilometer langen Weg nach Budapest. Gespendet und gepackt von den Johannitern steuern sie die ungarische Hauptstadt an, um dort auf umliegende Krankenhäuser und Senioreneinrichtungen verteilt zu werden.

„Ich bin begeistert, dass so viel Material zusammengekommen ist, was dort dringend gebraucht wird“, strahlt Anne-Lotte von Ledebur, Regionalschwester der Johanniter-Schwesternschaft, Organisatorin des Transports. Vor einem Jahr besuchten die Regionalschwestern mit der Ordensoberin Andrea Trenner, auf Einladung des ungarischen Kommendators Istvan Tomscanyi, die ungarische Hauptstadt Budapest, zu einem Austausch mit dem dortigen Johanniter-Orden. Dabei besuchten sie mehrere Einrichtungen des Gesundheitswesens. „Wir haben sehr professionelles Personal gesehen, die sich liebevoll um die ihnen anvertrauten Menschen kümmern.“

Bewegt von diesen Eindrücken und in Absprache mit dem Kommendator Tomscanyi, startete sie einen Hilfsaufruf innerhalb der großen Johanniter-Familie und fand mit den Johanniter-Regionalverbänden Minden-Ravensberg, Lippe-Höxter und Ostwestfalen gleich drei Verbände in der Region, die sie mit großen Eifer unterstützten. Zwei weitere Verbände, Ortsverband Braunschweig und der Regionalverband Münster-Soest, spendeten ebenfalls und organisierte den Transport nach Ungarn.  „Das zeichnet uns als Johanniter aus: Wir packen alle zusammen an und wenn wir Menschen helfen können, tun wir dies selbstverständlich“, betonen die drei Regionalvorstände Christian Rehberg, Matthias Schröder und Gerald Donath.

Der jetzige Hilfstransport ist einer von dreien, die sich aus verschiedenen Regionen Deutschlands auf den Weg machen. Über die materiellen Hilfen hinaus, besteht der Wunsch und das Ziel ein Netzwerk auf- und auszubauen, indem die Johanniter-Schwesternschaft Fortbildungen mit und für die ungarische Krankenpflege organisiert. „Wir können viel voneinander lernen“, ist von Ledebur überzeugt.

Hintergrund: Die Johanniter-Schwesternschaft ist eine Gliederung des evangelischen Johanniterordens. Ihre Mitglieder pflegen Alte und Kranke, begleiten Sterbende, trösten Trauernde und beraten Gesunde. Über 700 Frauen aus dem Pflege- und Gesundheitsbesuch sind in dieser Gemeinschaft organisiert mit dem Ziel, den Mitgliedern eine Gemeinschaft, berufliches Netzwerk und Weiterbildung zu bieten.

Bild- und Textquelle: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.