Besuchsrekord bei der Mädchen- und Jungenmesse

Auf dem Foto sehen Sie v.l.n.r.: Frauke Holländer, Alina Schwabedissen, Elisa Markja und Gudrun Niemz-Molck (alle Stadt Detmold) begrüßten die Schülerinnen auf der Mädchenmesse 2018 im Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg

Gemeinsam für eine Berufs- und Studienwahl ohne Klischees

Detmold. Rund 500 Schülerinnen und 550 Schüler besuchten die diesjährige Mädchen- beziehungsweise Jungenmesse, um sich über Berufe zu informieren, die nicht dem typischen Rollenverständnis der Geschlechter entsprechen. Im Jahr 2020 soll die erste deutsche Astronautin zur Internationalen Raumstation ISS fliegen. „Die Zukunft der Raumfahrt ist weiblich“, verkündeten die Verantwortlichen, das klingt zwar gut, aber die Berufswünsche der jungen Frauen sehen ganz anders aus: Immer noch entscheiden sich junge Frauen für typisch weibliche Berufe wie Kauffrau für Büromanagement, Kauffrau im Einzelhandel und medizinische Fachangestellte. Jungen entscheiden sich am häufigsten für technische Berufe wie Kfz-Mechatroniker oder Industriemechaniker, also typisch männliche Berufe. In den Köpfen vieler junger Menschen ist immer noch ein geschlechtsspezifisches Rollenverständnis präsent.

Dabei können Mädchen alles werden: Ingenieurinnen, Tischlerinnen, Mechatronikerinnen oder Erzieherinnen. Auch Jungen können alles werden: Altenpfleger, Grundschullehrer, Erzieher oder Werkzeugmechaniker. Entscheidend sind die eigenen Interessen und Stärken und nicht die Geschlechterklischees.

Deshalb fanden auch in diesem Jahr Anfang Juli wieder zwei Messen statt, die das Ziel haben, Schülerinnen und Schüler zu motivieren, sich nicht frühzeitig auf typische Berufe festzulegen, sondern sich über das ganze Spektrum zu informieren.

Rund 500 Schülerinnen besuchten die Mädchenmesse, die in diesem Jahr in den Räumen des Dietrich-Bonhoeffer-Berufskollegs in Detmold stattfand. Sie hatten Gelegenheit, sich über handwerklich-technische Berufe zu informieren und einfach mal kleine technische Aufgaben zu lösen. Durch die Mitmachaktionen sammelten sie Erfahrungen und wurden motiviert, auch einmal über untypische Berufe nachzudenken.

Zeitgleich waren über den Tag verteilt insgesamt gut 550 Schüler bei der Jungenmesse im Hangar 21 in Detmold. Dort lernten die Jungen zum Beispiel die Berufe Erzieher, Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger und Verwaltungsfachangestellter kennen. Auch hier war das zentrale Element das Ausprobieren, um eigene Interessen und Stärken zu entdecken.

Das Angebot an Berufe- und Infoständen konnte in diesem Jahr erweitert werden, wobei bei beiden Messen auch das Thema Lebensplanung präsent war.

Viele positive Rückmeldungen gab es nicht nur von Seiten der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte, sondern auch von den Ausstellerinnen und Ausstellern. Daher ziehen die Veranstalterinnen – die Gleichstellungsstelle der Stadt Detmold, die Jugendzentren der Stadt Detmold, FAIR – Frau und Arbeit in der Region und die Agentur für Arbeit Detmold – eine positive Bilanz. Ihr gemeinsames Anliegen ist die klischeefreie Berufs- und Studienorientierung. Für die Durchführung der beiden Messen ist das Netzwerk Lippe verantwortlich. Die Agentur für Arbeit Detmold unterstützt die Messen auch finanziell.

Bild- und Textquelle: Stadt Detmold