Johanniter helfen mit „Zuwarmi“-Aktion

Helfer verteilten Wasser am Mittwoch und gaben Tipps zum Umgang mit der Hitze

Detmold. Die Jugendgruppe der Johanniter aus dem Regionalverband Lippe-Höxter sind am Mittwoch im Einsatz gewesen, um kostenlos Wasser an die Menschen auszugeben, die derzeit unter der extremen Hitze leiden. „Wir helfen ganz konkret mit Trinkwasser, aber geben auch individuelle Tipps zum Umgang mit der Hitze“, erklärt Jannik Reue, Regionaljugendleiter der Johanniter, der mit seinen jugendlichen Helfern tapfer der Hitze widerstand. 

Bad Meinberger Mineralwasser unterstützte die Aktion der Hilfsorganisation großzügig und spendete zehn Kisten Wasser, die von den Passanten gerne angenommen wurde: „Danke vielmals, das tut gut!“, war die häufigste Reaktion.

„An solch heißen Tagen sollte man als Erwachsener gut einen Liter mehr trinken“, sagt der 26-jährige Reue, der – wenn er nicht gerade ehrenamtliche für die Johanniter unterwegs ist – als Rettungsassistent bei der Hilfsorganisation arbeitet. „Wer bei dieser Hitze nicht auf sich Acht gibt, landet schnell bei uns im Rettungswagen. Und auch bei unseren Sanitätsdiensten merken wir, dass wir den Besuchern verstärkt mit Wasser aushelfen mussten.“

Bei der „Zuwarmi“-Aktion handelt es sich um eine landesweite Aktion der Johanniter in NRW mit 35 Standorten. Über 17.000 Flaschen Mineralwasser haben die ehrenamtlichen Helfer in den letzten Tagen an die Bevölkerung ausgegeben und gleichzeitig die Menschen in NRW über das korrekte Verhalten bei extremer Hitze aufgeklärt. 

 

Hintergrund: Hitze-Tipps

Nicht für jeden bedeutet die Sommerwärme pures Vergnügen. Bei Temperaturen über 30 Grad Celsius kann es für den Organismus äußerst anstrengend oder sogar lebensgefährlich werden – es droht der Hitzekollaps. Davon betroffen sind vor allem Ältere und chronisch kranke Menschen, aber auch jüngere Menschen sollten sich vor Hitzschlag, Sonnenstich und Hitzeerschöpfung wappnen. Wie man sich am besten schützt und was im Notfall zu tun ist, erklären die Johanniter.

Wenig Bewegung, nicht rausgehen, viel trinken – damit helfen Sie Ihrem Körper am besten, sich gegen Überhitzung zu schützen. Unsere Tipps:

  • Halten Sie sich möglichst in Gebäuden oder im Schatten auf.
  • Vermeiden Sie körperliche Anstrengungen, legen Sie bewusst Pausen ein.
  • Ideale Durstlöscher sind nicht-alkoholische Getränke wie Mineralwasser, ungesüßte Tees oder Saftschorlen mit zimmerwarmer Temperatur.
  • Tragen Sie luftige Kleidung und eine Kopfbedeckung.
  • Zwischendurch Hände, Nacken und Gesicht mit Wasser abkühlen.

Erste Anzeichen einer Hitzeerschöpfung sind Schwindel, Übelkeit, Kreislaufstörungen und das Gefühl, sich nicht mehr auf den Beinen halten zu können. Um drastische Temperaturstürze zu vermeiden, empfiehlt es sich, sanft die Körpertemperatur mit kalten Umschlägen zu senken. Für den Rest des Tages ist es wichtig, sich zu schonen.

Maßnahmen

Bei schwerer Überhitzung droht sogar Bewusstlosigkeit. Dann sind wichtige Erste-Hilfe-Maßnahmen zu beachten:

  • Bei einem Zusammenbruch umgehend den Rettungsdienst über die 112 verständigen.
  • Die betroffene Person in den Schatten bringen.
  • Falls nicht ansprechbar: die Atmung prüfen.
  • Stabile Seitenlage bei normaler Atmung, ansonsten umgehend Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen.
  • Menschen ohne Bewusstsein dürfen keine Getränke verabreicht werden, sie könnten daran ersticken.

Die Johanniter empfehlen alle zwei Jahre das Erste-Hilfe-Wissen aufzufrischen.

Bild- und Textquelle: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.