Trockenheit belastet Landwirte weiter

Derzeit sind die Landwirte mit der Bodenbearbeitung wie hier mit dem Grubbern beschäftigt, zur Vorbereitung für die nächste Auszeit wie Wintergetreide Foto: Florian Pottkamp

Rapsaussaat oft nicht möglich

Lippe. Das Wetter macht den Landwirten weiter zu schaffen: „Wir haben nur minimale Niederschläge, mancherorts auch gar keinen nennenswerten Regen, gehabt“, so der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe Dieter Hagedorn. Die geringen Regenmengen der vergangenen Tage haben zu keiner Entspannung auf den heimischen Höfen beitragen können. „Wir brauchen dringend Regen“, unterstreicht der Vorsitzende „Wir freuen uns über jeden Tropfen und jeden Schauer Regen.

Viele Bauern sehen von Rapsaussaat ab

„Die Trockenheit hat auf vielen Äckern zwar eine gute Bodengare – das heißt eine feinkrümelige Struktur und Bodenbeschaffenheit – bewirkt, aber auf den Feldern fehlt einfach die Feuchtigkeit für eine erfolgreiche Aussaat“, berichtet Hagedorn. Das trifft für die Aussaat von Zwischenfrüchten, Futtergräsern ebenso zu wie die Herbstbestellung mit Winterraps. Die Ölfrucht Raps sollte bis Ende August (25. bis 30. August) gesät sein, damit sie sich vor Winterbeginn noch ausreichend entwickeln kann. „Aufgrund des Überschreiten des optimalen Aussaattermins und mangelnde Aussicht auf Regen in näherer Zukunft werden viele Landwirte von einer Rapsaussaat absehen und auf andere Kulturen ausweichen“, erklärt der Vorsitzende.

Die Futterbaubetriebe sorgen sich derweil weiterhin um ausreichende Futtervorräte für den Winter. Den Landwirten fehlt das Futter für ihre Kühe, Rinder, Bullen, Pferde und Schafe. Die Bauern versuchen durch einjährige Futtergräser oder andere Futterpflanzen die Futterlücken zu schließen. Doch den gesäten Ackergräsern fehlt das Wasser, der Regen, zum Auflaufen.

Einbußen bei Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben

Die Maisernte ist derzeit im Kreis in vollem Gange. „Hier liegen die Einbußen bei etwa 40 Prozent“, sagt Hagedorn. Die Trockenheit hat auch bei Kartoffeln deutliche Spuren hinterlassen. Bei den Kartoffelbeständen rechnen die Landwirte mit Mindererträgen von 20 bis 50 Prozent. „In diesem Jahr ist der Anteil kleiner Kartoffeln deutlich höher“, schildert der Vorsitzende. Außerdem hätten die Bauern keine idealen Erntebedingungen, da es einfach immer noch zu trocken und zu warm sei.

Ebenso leiden die Zuckerrüben wie die Kartoffeln. Die Landwirte erwarten aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung in diesem Jahr hohe Zuckergehalte, allerdings gleichen diese bei weiten nicht die zu befürchtenden Mindererträge aus.

Bild- und Textquelle: Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband