Selbstbewusst zum neuen Job

v.l: Geschäftsführer Johannes Potthast; Bettina Kreiling (Teamleiterin Arbeitgeber-Service); Mechthild Wiederstein (Teamleiterin Berufliche Rehabilitation und Teilhabe): Daniel Nikoleiski

„Ich bin schwerbehindert, kann es aber trotzdem!“

Barntrup. Der 30-jährige Daniel Nikoleiski arbeitet seit Mitte Juni bei Firma Potthast Holztechnik GmbH & Co. KG in Barntrup. So selbstverständlich, wie er nach kurzer Zeit die Endfertigung von Möbelstücken und dergleichen mehr meistert, so selbstbewusst zeigte er sich bereits im Praktikum vor Ort. „Durch sein Auftreten und seine Haltung nach dem Motto: ‚Ich bin schwerbehindert, kann es aber trotzdem‘, hat mich Daniel Nikoleiski von sich überzeugt. Natürlich war auch seine fachliche Vorstellung hervorragend“, schwärmt Potthast-Geschäftsführer Johannes Potthast.

Als Geschäftsführer des zweitgrößten holzverarbeitenden Betriebes in Lippe mit derzeit 42 Mitarbeitern ist Potthast ständig auf der Suche nach geeigneten Tischlern. Bettina Kreiling, Teamleiterin des Arbeitgeber-Services der Detmolder Arbeitsagentur, unterstützt bei der Vermittlung, wenngleich der Markt ziemlich leergefegt ist: „Seit rund zwei Jahren haben wir in der Regel mehr Stellen als Bewerber im Holzbereich. Wer also vom Fach ist, aber derzeit branchenfremd arbeitet, hat gute Chancen, im erlernten Beruf wieder Fuß zu fassen.“

Das bestätigt auch Geschäftsführer Potthast, und ermutigt Interessierte, sich für ein Praktikum im Betrieb zu melden. „Die Klebeeffekte durch Praktika sind enorm. Wenn beide Seiten zusammenpassen, steht einem Arbeitsvertrag nichts im Weg. Das zeigt auch das Beispiel Daniel Nikoleiski.“

Nikoleiski, der mit einem fehlenden Unterarm auf die Welt kam, hantiert routiniert mit seinem rechten Arm, an dessen Ellenbogen sich die Hand mit vier Fingern anschließt. „Ich kenne das seit meiner Geburt so, und für mich ist das selbstverständlich und kein Handicap“, berichtet der 30-Jährige. „Ich wollte schon als Kind später etwas Handwerkliches machen, und wurde aus Leidenschaft Tischler.“

Deswegen absolvierte er die Ausbildung zum Fachpraktiker für Holzverarbeitung. „Dabei handelt es sich um eine sondergeregelte Ausbildung für Menschen mit körperlichen Einschränkungen und/ oder etwa einer Lernbehinderung“, erklärt Mechthild Wiederstein, Teamleiterin Berufliche Rehabilitation und Teilhabe der Agentur für Arbeit Detmold. Auch wenn Nikoleiski seine körperliche Behinderung nicht als Handicap empfindet, so war die sondergeregelte Ausbildung dennoch gut und sinnvoll für ihn. „Es kann jederzeit auf besondere Bedürfnisse und Anforderungen reagiert werden, und das schafft Sicherheit“, so der junge Mann, der im Elternhaus in Brakelsiek wohnt, und von einem Potthast-Kollegen täglich zur und von der Arbeit gebracht wird. Der 30-Jährige weiß dies sehr zu schätzen: „Es regt mich aber auch dazu an, bald meinen Führerschein zu machen. Da werde ich mobiler und eigenständiger.“

Und noch einen Vorteil hat der Führerschein in spe: Er wäre nicht nur praktisch für das Pendeln zur Arbeit, sondern auch für die Fahrten zur Alm, schließlich ist Daniel Nikoleiski Fußballfan und bei der Arminia in Bielefeld regelmäßig im Stadion.

Bild- und Textquelle: Agentur für Arbeit Detmold