95% der Stiftungen in Deutschland engagieren sich gemeinnützig
Viele Stiftungen in ganz Deutschland geben am Tag der Stiftungen Einblicke in ihre gemeinnützige Arbeit, ihre Projekte und Ideen. Dabei fällt auf, dass durch stetige Neugründungen die Anzahl der Stiftungen und ihr Kapital kontinuierlich wachsen. Die Förderzwecke werden immer vielfältiger, und damit steigen auch die Impulse für die Gesellschaft, die von Stiftungen ausgehen. Hier lohnt ein genauerer Blick.
In Nordrhein-Westfalen, dem Bundesland mit den meisten rechtsfähigen Stiftungen, wurden 2017 erneut die meisten Stiftungen gegründet. Und Ostwestfalen steht dieser guten Entwicklung in nichts nach. Dabei belegt die Statistik, dass besonders dort viele Stiftungen neu gegründet werden, wo bereits viele Stiftungen existieren. „Die Anzahl der Stiftungsgründungen ist auch ein Indiz für gewachsenes Vermögen in einer Region“, sagt Kay Sandmann-Puzberg, Stiftungsexperte der Sparkasse Paderborn-Detmold.
Dabei sind die Motive für eine Stiftungsgründung ganz verschieden. Stiftungsgründer sind oft Menschen, die mit ihrem Kapital Gutes tun wollen. Das ist schon daran zu erkennen, dass sich rund 95% der Stiftungen in Deutschland für gemeinnützige Zwecke engagieren. Auch fehlende Erben können der Impuls sein, über eine Stiftung nachzudenken. „Nicht wenige wollen auch einem lieben Menschen ein Andenken erhalten, und wählen Zwecke, die diesem Menschen besonders am Herzen lagen“, erzählt Sandmann-Puzberg aus Gesprächen mit Stiftern. Und auch in der Unternehmensnachfolge kann in besonderen Situationen eine Stiftung eine wesentliche Bedeutung erlangen.
„Wichtig ist, sich über die richtige Rechtsform der Stiftung und die langfristig gewünschte Wirkungsweise mit Experten vor der Stiftungsgründung zu beratschlagen, weil spätere Änderungen getroffener Entscheidungen mitunter nur sehr schwer möglich sind“, gibt Sandmann-Puzberg als Tipp. Seit 2013 sind zudem Verbrauchs- oder Teilverbrauchsstiftungen möglich. Dadurch kann das zur Verfügung gestellte Vermögen zusätzlich zu den Erträgen ganz oder in Teilen in einem zeitlich festgelegten Rahmen für die Zweckerfüllung verwendet werden. Dies erhöht die mittelfristige Wirkung der Stiftung.
Da auch der Staat durch Steuerbegünstigungen bei Vermögenseinbringung und Vermögensanlage in eine gemeinnützige Stiftung weitere Anreize schafft, wird sich der positive Stiftungstrend fortsetzen. Die Stiftungsvielfalt, die am „Tag der Stiftungen“ in besonderer Weise erkennbar wird, wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Und die guten Impulse, die von Stiftungen ausgehen, werden ebenfalls steigen.
Stiftungen in Zahlen
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22.274 rechtsfähige Stiftungen in Deutschland; 4.370 davon in Nordrhein-Westfalen
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549 Neuerrichtungen bundesweit 2017; 123 davon in Nordrhein-Westfalen
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68 Mrd. € bekanntes Kapital von Stiftungen aller Rechtsformen (n=11.996)
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95% der Stiftungen verfolgen gemeinnützige Zwecke
Quelle: Bundesverband deutscher Stiftungen
Regionale Stiftungszahlen im Detail (Bezirksregierung Detmold)
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In der Stadt Bielefeld sind 144 rechtsfähige Stiftungen registriert.
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Im Kreis Paderborn sind 72 rechtsfähige Stiftungen registriert.
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Im Kreis Lippe sind 99 rechtsfähige Stiftungen registriert.
Hinzu kommen zahlreiche Treuhandstiftungen je Stadt bzw. Kreis.
Bei den Stiftungszwecken liegen nach Angaben der Stiftungsbehörde Detmold die Schwerpunkte bei den Themen „soziale Dienste“, „Erziehung und Bildung“, „Kinder- und Jugendhilfe“, Gesundheit“, „Kunst und Kultur“ sowie „Wissenschaft und Forschung“, „Altenhilfe“ und „Sport“.
Bild- und Textquelle: Sparkasse Paderborn-Detmold
