Schüler stellen selbstgebastelte Burgen im Weserrenaissance-Museum aus

Lemgo. Dicke Mauern, ein hoher Turm und ein Brunnen sind extrem wichtig. Ein Kerker, eine Kapelle und eine Zugbrücke dürfen aber auch nicht fehlen. Die Kinder der Klasse 4b der Ostschule Lemgo wissen genau, was alles zu einer richtigen Burg dazugehört. Vier bis sechs Wochen haben sie sich mit dem Thema beschäftigt – zunächst im Sach- und später im Kunstunterricht. Die Ergebnisse kann man derzeit im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake bestaunen.

„Wir haben jede Menge Pappe, Kartons und Küchenrollen angemalt und zusammengeklebt, um die Burgen zu bauen. Das hat richtig viel Spaß gemacht“, sind sich die Kinder einig. Ihre Augen strahlen vor Freude. Und ein bisschen stolz sind sie auch darauf, dass ihre „Meisterwerke“ nun in einem richtigen Museum ausgestellt werden. „Denn so können alle sie sehen“, freut sich eine Viertklässlerin. Einige Burgen sind sogar liebevoll mit Playmobil-Figuren, Tieren und Gras dekoriert. Die Liebe steckt eben im Detail.

Und wie das in einem Museum so üblich ist, haben sich die rund 20 Jungs und Mädchen auch um eine entsprechende Beschilderung gekümmert. Auf den grünen und roten Tafeln erfährt der Besucher Wissenswertes über das Mittelalter im Allgemeinen und über Burgen im Besonderen. Lasse und Jannis (beide 9 Jahre alt) haben für ihre Burg zusätzlich ein Hintergrundbild mit Bergen und Wasser gemalt. Sogar aus der Vogelperspektive haben sie ihr Bauwerk gezeichnet. Die Mühe hat sich gelohnt, denn nun stehen die vier Burgen quasi als Appetitanreger gleich am Anfang der Dauerausstellung.

„Wir sind ein Museum zum Anfassen und Mitmachen. Kinder sind hier jederzeit herzlich willkommen – als Besucher und als Akteure. Von daher haben wir sofort zugesagt, als die Anfrage kam, ob wir die Burgen bei uns ausstellen könnten“, sagt Museumsdirektorin Dr. Vera Lüpkes.

Weitere Kooperationen mit der Ostschule Lemgo sind bereits in Planung. Denn auf diese Art und Weise gelingt es am besten, Hemmschwellen abzubauen, jüngere Generationen für Kultur zu begeistern und das Museum zu einem noch lebendigeren Ort der Begegnung werden zu lassen. So werden einige Schülerinnen und Schüler demnächst zur Musik zu Tschaikowskis „Nussknacker“ im Museum tanzen, und zwar anlässlich der Eröffnung der nächsten Sonderausstellung „Weyhnacht – Bergmänner, Lichterengel und Kinderspielzeug aus dem Erzgebirge“ am Sonntag, 9. Dezember, um 11.30 Uhr.

Interessierte Schulen, die ebenfalls mit dem Weserrenaissance-Museum kooperieren möchten, können sich direkt an die Museumspädagogin Dr. Susannen Hilker wenden unter: Tel. 05261/945014 oder per Mail an hilker@museum-schloss-brake.de.

Bild- und Textquelle: Landesverband Lippe