Engagiert für hilfsbedürftige Kinder in Rumänien: Verdienstkreuz am Bande für Detmar Busse aus Bad Salzuflen

Ordensträger Detmar Busse (Mitte) mit Ehefrau Elisabeth Busse und Landrat Dr. Axel Lehmann (von links), der den Bundesverdienstorden im Namen des Bundespräsidenten überreichte. Foto: Kreis Lippe

Lippe/Bad Salzuflen. Durch sein langjähriges Engagement, vor allem für Kinder mit geistiger Behinderung in Rumänien, hat Detmar Busse anerkennenswerte Verdienste erworben. Im Rahmen einer Feierstunde konnte der Salzufler deshalb jetzt das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus den Händen von Lippes Landrat Dr. Axel Lehmann entgegennehmen. „Sie sind für die Menschen in Rumänien wie auch für die Menschen hier vor Ort eine unverzichtbare treibende Kraft. Ich hoffe, dass Ihr Engagement viele Nachahmer findet, denn Ihr Wirken geht weit über Lippe und sogar über Deutschland hinaus. Damit setzen Sie ein Zeichen für Mitmenschlichkeit über alle Landesgrenzen hinweg“, betonte Dr. Lehmann in seiner Laudatio.

1990 gehörte Detmar Busse zu den Gründungsmitgliedern der ökumenischen Initiative „agape e.V.“, die anfänglich in der Kirchengemeinde Lockhausen beheimatet war. Ein Fernsehbericht über behinderte und verwahrloste rumänische Waisenkinder, die in einer abbruchreifen Ruine lebten, gab seinerzeit den Anstoß zur Gründung dieser Initiative. Sie verfolgt das Ziel, den Kindern ein Leben in menschenwürdigen Verhältnissen zu ermöglichen.

Der Ordensträger ist selbst nach Rumänien gereist, um sich vor Ort über die dortigen Zustände zu informieren. Das Schicksal der Kinder hat ihn derart berührt, dass er sich seitdem im Vorstand des Vereins „agape“ engagiert. Detmar Busse hat gemeinsam mit weiteren ehrenamtlichen Helfern die Sammlung von Geld- und Sachspenden, wie zum Beispiel Kleidung, Bettwäsche und Matratzen, unterstützt und viele der Hilfsgütertransporte nach Rumänien selbst durchgeführt.

Seit Beginn der Initiative wird gebrauchte Kleidung gesammelt. Von 1990 bis 2015 stellte Detmar Busse „agape e. V.“ zur Lagerung der Kleidung und weiterer Hilfsgüter ein Gebäude seines Hofes kostenlos zur Verfügung. Jährlich hat er dort etwa 280 Tonnen Hilfsgüter entgegengenommen, koordinierte die Lagerung und organisierte den Abtransport, der mittlerweile durch eine Spedition erfolgt. Seit 2015 werden die Spenden in einer Halle in Lockhausen gelagert. Jährlich werden rund 18 bis 20 Hilfsgütertransporte durchgeführt. Ein Teil der Kleidung wird an bedürftige Menschen in Rumänien verteilt, der größte Teil wird an Second-Hand-Läden in Rumänien verkauft. Die Erlöse aus dem Verkauf fließen in soziale Projekte vor Ort.

Der größte Erfolg des Vereins ist der Bau des Kinderdorfes Canaan in Sercaia im Kreis Brasov, in dem heute über 50 Kinder leben. Busse hat sich seinerzeit aktiv an den Bauarbeiten beteiligt und war auch an der Schulung des Personals beteiligt. Seit 2005 ist „agape e. V.“ auch für Menschen mit geistiger Behinderung in der Republik Moldau tätig. Hier wurde eine Tagesstätte für Kinder mit geistiger Behinderung gebaut.

Detmar Busse hat mit seinem Engagement um den Verein „agape e. V.“ und durch sein unermüdliches Wirken maßgeblich zum Aufbau menschenwürdiger Strukturen für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung in Rumänien beigetragen.

Auch für seinen Heimatort engagiert sich der Würdenträger tatkräftig. Ab 1990 – noch vor der Gründung des „Heimatverein Werl-Aspe“ im Jahr 1992 – hat Busse sich für die Dorfgemeinschaft und deren Struktur eingesetzt. Auch wenn er hier kein Amt bekleidete, war er besonders aktiv, brachte sich bei Veranstaltungen und Zusammenkünften ein und stärkte so besonders das soziale Miteinander unter den Bürgern.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe