SPD-Kreistagsfraktion zu Gast in der Agentur für Arbeit

Foto (v.l.): Die stellvertretenden SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzenden Andreas Wilde und Heidi Lagemann, Monika Donner, Bereichsleiterin der Detmolder Arbeitsagentur und Fraktionsvorsitzender Henning Welslau

Kreis Lippe. Der Wandel in der Berufswelt, gesellschaftlicher Fortschritt und die demografische Entwicklung der Gesellschaft verändern die Arbeitswelt ständig. All das hat großen Einfluss auf die Berufswahlentscheidung und den Berufsweg. Wie es um den lippischen Arbeits- und Ausbildungsmarkt bestellt ist, beleuchtete jetzt die SPD-Kreistagsfraktion Lippe genauer und informierte sich in der Agentur für Arbeit in Detmold, aus erster Hand.

Zum jährlichen Austausch trafen sich die SPD-Kreistagsfraktion und die stellvertretende Leiterin der Agentur für Arbeit in Detmold, Monika Donner. Schnell wird dabei deutlich, der lippische Arbeitsmarkt bleibt nach wie vor im Aufwind. Die Arbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Oktober 2017, um 8,3 Prozent gesunken. Im Oktober diesen Jahres lag die Zahl der Arbeitslosen in Lippe, bei 10.506 Personen.

Bereichsleiterin Monika Donner berichtet, dass es im Jahr 2018 einen Anstieg von rund 160 Ausbildungsplätzen in Lippe gab und auch die Vermittlung von älteren Arbeitslosen derzeit bei Facharbeitern kein Problem darstellt. Man könnte beinahe meinen der Arbeitsagentur würden langsam aber sicher die Aufgaben ausgehen. Das dies bei weitem aber nicht der Fall ist, zeigen die neuen Wege, die die Arbeitsagentur geht.

Ein Top Thema lautet dabei „Lebenslange Berufsberatung“. Diese soll jedem bei der individuellen Berufswegplanung unterstützen. Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten Henning Welslau, lobt den Ansatz und sagt dazu: „Lebenslanges Lernen gehört zu den großen Themen der Zukunft. In unserer schnelllebigen Zeit, in der sich alles beständig verändert, wird es immer wichtiger sich veränderten Bedingungen in allen Lebensbereichen zu stellen, neugierig zu bleiben und aktiv das persönliche und gesellschaftliche Umfeld mitzugestalten. Die Arbeitsagentur kann dabei ein guter und wichtiger Partner bei der beruflichen Neu- oder Umorientierung und der Qualifizierung und Weiterbildung sein.“

In dem Zusammenhang sieht der Chef der Kreistagsfraktion noch ein weiteres großes Thema. Es handelt sich um „Reverse Recruiting“.  „Reverse Recruting bedeutet, dass die Unternehmen nun ihrerseits auf die Bewerber zugehen. Abwarten und die Kandidaten kommen lassen, funktioniert in vielen Branchen nicht mehr. Damit trägt Reverse Recruiting der momentanen Arbeitsmarktlage Rechnung. Es bedeutet, dass sich sich Unternehmen bei potenziellen Mitarbeitern bewerben. Die Auftragslage im deutschen Mittelstand ist so gut, dass es branchenübergreifend an Fachkräften fehlt. Um dem entgegenzutreten suchen immer häufiger Arbeitgeber aktiv nach qualifizierten Talenten. Hier ist aus meiner Sicht die Arbeitsagentur ein guter Vermittler, der beide Seiten quasi auf umgekehrtem Weg zusammenbringt“, sagt Welslau. Dass sich die Detmolder Agentur für Arbeit immer mehr als Beratungs- und Qualifizierungsgesellschaft versteht, zeigt aus Sicht der Sozialdemokraten, dass die Lippe für die Wandlungsprozesse auf dem Arbeitsmarkt gut gerüstet ist.

Bild- und Textquelle: Sylvia Bühner-Nehm