Lemgoer Professoren erhalten Fellowships für digitale Hochschullehre

Professor Korbinian von Blanckenburg (l.) und Professor Christian Faupel (r.) haben vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und dem Stifterverband Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre erhalten

Die Professoren Korbinian von Blanckenburg und Christian Faupel vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften erhalten vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und dem Stifterverband jeweils Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre. Dabei handelt es sich um eine individuelle, personengebundene Förderung, die den Fellows Freiräume und Ressourcen für die Durchführung der Lehrinnovationen verschafft.

Das Fellowship-Programm soll Anreize für die Entwicklung und Erprobung digital gestützter oder ganzheitlich digitaler Lehr- und Prüfungsformate schaffen, die Vernetzung und den Austausch der Fellows untereinander fördern sowie zu einer Verstetigung digitaler Hochschullehre in den Hochschulen selbst beitragen.

Professor Korbinian von Blanckenburg hat sich mit einem Projektantrag beworben, in dessen Rahmen er Vorlesungen in Virtual Reality (VR) konzipieren sowie erstellen möchte und die später im Fach Wirtschaftsmathematik der Bachelorstudiengänge Betriebswirtschaftslehre und Logistik zum Einsatz kommen sollen. „VR-Vorlesungen haben gegenüber zweidimensionalen Vorlesungsaufzeichnungen den Vorteil, dass der Zuschauer durch die Umgebung der Virtual Reality in das Geschehen ‚eintaucht‘. Die VR-Aufzeichnungen lassen sich im Nachgang bearbeiten und durch ergänzendes Vorlesungsmaterial anreichern“, erklärt der Professor für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsmathematik. Der Zuschauer könne entweder durch den Einsatz einer VR-Brille, durch Veränderung der Smartphonepositionierung oder durch Steuerung mit der Maus am Monitor bei allen Abspielmedien seine Blickrichtung selbst bestimmen. Im Ergebnis entstehen dann 14 Virtual-Reality-Videos zu mathematischen Themenfeldern, die auch auf der Videoplattform YouTube veröffentlicht werden und somit der Öffentlichkeit zugänglich sind. Um auch anderen die Aufzeichnung von VR-Vorlesungen zu ermöglichen, entwickelt er zudem eine sogenannte Production Pipeline, in welcher der Produktionsablauf einer VR-Vorlesung detailliert und verständlich dokumentiert und erklärt wird.

Professor Christian Faupel, der das Lehrgebiet Controlling und Kostenmanagement verantwortet, möchte mit seiner Fellowship den Einsatz von Business-Intelligence-Software in der Lehre vorantreiben. Neben Industrie 4.0 sei auch die Digitalisierung ein häufig genannter Begriff, wenn es um neue Herausforderungen und Potenziale für Unternehmen geht. So unterzieht sich auch der betriebswirtschaftliche Teilbereich Controlling an der Hochschule OWL diesem Wandel. „Durch die Digitalisierung entstehen neue Möglichkeiten, das Controlling noch effektiver und effizienter für die Unternehmung zu nutzen. Bereits heute setzen die meisten Unternehmen sogenannte ‚Business-Intelligence-Systeme‘ ein, mit deren Hilfe die vorliegenden Daten verarbeitet und zur Entscheidungsfindung genutzt werden. Allerdings sind die Business-Intelligence-Systeme noch nicht in der Lehre angekommen“, so Professor Faupel. Mit der Fellowship verfolgt er das Ziel, die Möglichkeiten und Methoden dieser Systeme in die Lehre zu integrieren, um bereits heute die Controllerinnen und Controller von morgen anzulernen. Dazu strebt er eine konsequente Nutzung digitaler Technologien in der Lehre an.

Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stifterverband vergeben bis 2021 jedes Jahr rund 40 Fellowships in einem Programm für Innovationen in der digitalen Hochschullehre. Die mit 50.000 Euro dotierten Fellowships sind für Lehrende bestimmt, die an Hochschulen in staatlicher Trägerschaft oder an staatlich refinanzierten Hochschulen des Landes NRW tätig sind.

Bild- und Textquelle: Hochschule OWL