Verdachtsfall mehrfacher Kindesmissbrauch in Lippe – Stellungnahme des Kreises Lippe

Lippe. Die Staatsanwaltschaft Detmold und die Kreispolizeibehörde Lippe informierten zu einem mutmaßlichen mehrfachen Kindesmissbrauch im Kreisgebiet Lippe. Das Jugendamt des Kreises Lippe erhielt Ende 2018 Kenntnis von einer Strafanzeige wegen Kindesmissbrauchs und hat das betroffene Kind sofort in Obhut genommen und für eine angemessene Unterbringung gesorgt. Zur lückenlosen Aufklärung des Falls wurde eng mit der Polizei zusammengearbeitet, um weitere betroffene Kinder in Obhut nehmen zu können.

Bereits Ende 2016 wurde beim Jugendamt Kreis Lippe eine Kindeswohlgefährdung angezeigt. Diese Anzeige bezog sich auf den Verdacht der Verwahrlosung eines Kindes – nicht eines möglichen Missbrauchs. Das Jugendamt des Kreises Lippe überprüfte umgehend die Situation vor Ort. Die Einschätzung der Mitarbeiter ergab: Das Kind lebte in keinem verwahrlosten Umfeld, sodass das Jugendamt das Kind nicht in Obhut nahm. Das Jugendamt Kreis Lippe empfahl allerdings, die Unterbringung und häusliche Situation auf Dauer zu verändern. Diese Einschätzung sowie der Hinweis auf eine latente Kindeswohlgefährdung wurden an die zuständige Behörde in Hameln-Pyrmont weitergeleitet, mit der Bitte, die Unterbringung des Kindes zu überprüfen. Die Mutters des Kindes wohnt im Landkreis Hameln-Pyrmont, daher ergibt sich die Zuständigkeit des Jugendamts Hameln-Pyrmont. Durch eine Entscheidung des Jugendamts Hameln-Pyrmont lebte das Kind bei einer sogenannten Verwandtschaftspflegeperson und wurde daher durch das Jugendamt Hameln-Pyrmont betreut. Das Jugendamt des Kreises Lippe blieb in regelmäßigem Kontakt mit dem zuständigen Jugendamt in Hameln-Pyrmont und weiteren Behörden, um auf eine zeitnahe Verbesserung der Lebenssituation und Unterbringung des Kindes hinzuwirken. Die Rückmeldungen der Behörde, unter anderem durch das Jugendamt Hameln-Pyrmont, versicherten eine Verbesserung der Lebenssituation und lieferten keine Verdachtsmomente auf einen sexuellen Missbrauch.

Als im Jugendamt des Kreises Lippe schließlich Ende 2018 die Strafanzeige wegen Kindesmissbrauchs bekannt wurde, wurde das Kind noch am selben Tag in Obhut genommen und in einer geprüften Bereitschaftspflegefamilie im Kreis Lippe untergebracht. Die zuständige Behörde in Hameln-Pyrmont wurde ebenfalls in Kenntnis gesetzt, das Jugendamt dort übernahm schließlich auch die Obhut des Kindes. Zudem wurde der Kontakt zur Kriminalpolizei aufgenommen, um den Sachverhalt zu schildern und im eingeleiteten Ermittlungsverfahren zur Aufklärung des Falls beizutragen. In der Folge wurden alle Anfragen der Ermittlungsbehörden und besorgter Eltern koordiniert. Nach Bekanntgabe des Ermittlungsstandes bietet der Kreis Lippe jetzt auch ein Beratungstelefon an, um passende Ansprechpartner zu vermitteln. Das Beratungstelefon ist von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr unter 05231/62 16 33 erreichbar.

Textquelle: Kreis Lippe